24.04.2020

«Batterie-Revolution»: EU startet Forschungsinitiative

© Amadeus Bramsiepe/KIT

Ein auf zehn Jahre angelegtes EU-Projekt soll zu Europas „Batterie-Revolution“ führen. Das Konsortium von Battery 2030+ besteht aus dem Who is Who der europäischen Forschungslandschaft. Ziel ist, in der Batterieentwicklung im Wettbewerb mit den USA und Asien weit vorne mitzumischen.

Um die Energiewende erfolgreich zu verwirklichen und regenerativ erzeugte Energie zu speichern, werden bessere Batterien benötigt. Die auf zehn Jahre angelegte europäische Forschungsinitiative Battery 2030+ bringt führende Wissenschaftler und Unternehmen aus ganz Europa zusammen, um entscheidende Fortschritte in der Batteriewissenschaft und -technologie zu erreichen.

Das Ziel von Battery 2030+ ist die Entwicklung von hochmodernen Batterien der Zukunft, die der europäischen Industrie zur Verfügung stehen sollen. Da Batterien zu den Schlüsseltechnologien gehören, um den CO2-Ausstoss lokal und global im europäischen Energiesystem massgeblich zu reduzieren, werden neue Generationen von extrem leistungsstarken, sicheren und kostengünstigen Batterien benötigt.

Das Konsortium von Battery 2030+ besteht europaweit aus fünf Universitäten, acht Forschungszentren, drei Industriefachverbänden und einem Unternehmen. Aus Deutschland sind neben der Universität Münster das Forschungszentrum Jülich mit dem Helmholtz-Institut Münster (HI MS), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt.

Koordinatorin Kristina Edström, Professorin der Anorganischen Chemie an der Uppsala Universität in Schweden berichtet: «Mit Battery 2030+ etablieren wir eine Plattform, die durch Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) neue Batteriematerialien schneller entdeckt. Interessant sind vor allem Schnittstellen in den Batterien, an denen Reaktionen ablaufen, welche die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigen. Wir werden intelligente Funktionen des gesamten Systems bis hin zur Batteriezellebene entwerfen und ein besonderes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit legen».

Im Projekt soll europaweit die Expertise auf den Teilgebieten zusammengebracht werden. Damit ergebe sich die Chance in der Batterieentwicklung weltweit vorne mitzumischen, auch im Wettbewerb mit den USA und Asien.

Zehnjährige Dauer gibt Planungssicherheit

Die zehnjährige Laufzeit der Initiative Battery 2030+ gibt den Beteiligten die Planungssicherheit, die in der Wissenschaft gebraucht wird, «wenn man an den Grundfesten der Methodik rütteln will».

Quelle: www.zfk.de

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • Schweiz: 683 Megawatt neue Solarpower in 2021

    In der Schweiz ist der Photovoltaikzubau gegenüber dem Vorjahr um 43% auf den Rekordwert von 683 Megawatt gewachsen, während er in Liechtenstein um knapp 5% abgenommen hat. Hohe Strompreise, die boomende Elektromobilität und das Bedürfnis nach einer krisensicheren Energieversorgung forcieren die Nachfrage in der Schweiz. Die gesamte installierte Leistung lag zum Jahresende bei 3,65 Gigawatt. […]

    mehr erfahren →

  • Strukturbatterie als «masseloser» Stromspeicher

    Forscherinnen und Forscher der schwedischen Chalmers University of Technology haben eine Strukturbatterie hergestellt, die zehnmal besser als alle früheren Versionen ist. Der Aufbau enthält Kohlenstofffasern, die gleichzeitig als Elektrode, Leiter und tragendes Material dienen. Die Batterien heutiger Elektroautos machen einen grossen Teil des Fahrzeuggewichts aus, ohne eine tragende Funktion zu erfüllen. Eine Strukturbatterie hingegen ist […]

    mehr erfahren →

  • «Big Battery Lausitz» ist in Betrieb

    Bis zu 50 Megawatt Primärregelleistung kann das Speicherkraftwerk «Big Battery Lausitz» in Brandenburg erbringen, um kurzfristige Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb ist der Batteriespeicher mit 53 Megawattstunden nutzbarer Kapazität zum Jahreswechsel in den kommerziellen Dauerbetrieb gegangen. Nach Abschluss des erfolgreichen Probebetriebs hat LEAG die „Big Battery Lausitz“ zum Jahreswechsel final in Betrieb […]

    mehr erfahren →

  • Solarsiedlung testet erfolgreich Quartierspeicher

    Vor vier Jahren errichtete der kommunale Energieversorger Entega einen Quartierspeicher als Testlabor im hessischen Groß-Umstadt. Nach einer erfolgreicher Pilotphase bleibt der Stromspeicher nun dauerhaft im Quartier. Im Neubaugebiet „Am Umstädter Bruch“ verpflichtet der Bebauungsplan alle Bauherren, eine Photovoltaikanlage zu installieren und den Solarstrom zu speichern. Hierfür wurde ein Quartierspeicher vor Ort eingerichtet, an den 25 […]

    mehr erfahren →

News teilen: