Quelle: StepMap, 123map – Daten: Openstreetmap, Lizenz Odbl 1.0/Karte: stb

Im September 2022 hat das Schweizer Parlament den sogenannten «Solarexpress» verabschiedet. Mit diesem fördert der Bund bis Ende 2025 den Bau alpiner Photovoltaikanlagen und damit insbesondere die inländische Winterstromproduktion. Dadurch soll die Schweiz im Winterhalbjahr unabhängiger von Stromimporten aus dem Ausland werden und gleichzeitig die Energiewende beschleunigen. Seit Mitte 2023 wird im Parlament auch über eine Beschleunigung bei Netzprojekten gesprochen.

In der Zwischenzeit machen Schlagzeilen vom Widerstand der Berggebiete die Runde. Alpine Solaranlagen werden mit den Stauseeprojekten von Mitte des letzten Jahrhunderts verglichen. Damals wurden ganze Bergdörfer für Stauseen geflutet, ein Grossteil des Stroms floss in die Städte. Die Bergregionen profitierten vom Wasserzins, einer Entschädigung pro produzierte Kilowattstunde. Die damals gefeierten Projekte muten heute teils kolonialistisch an. Und so empfinden angeblich die Berggebiete heute die Pläne für alpine Fotovoltaikanlagen auf ihren Sonnenhängen. Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigt allerdings, dass der «Solarexpress» weniger stockt, als manche behaupten.

25 von 36 Projekten vom Volk angenommen

Die Aargauer SP-Nationalrätin und Swissolar-Vizepräsidentin Gabriela Suter verfolgt den Ausbau der Solarkraft in den Alpen genau. In einer Excel-Tabelle trägt sie die Abstimmungsresultate der Gemeindeversammlungen ein. Sie ist sich sicher: «Der Solarexpress läuft wesentlich besser, als es dargestellt wird.» Die Bilanz werde durch die jüngsten Entscheide getrübt. «Von den 36 Projekten, zu denen es bis jetzt Volksabstimmungen gab, wurden 25 angenommen, nur 11 abgelehnt», rechnete Suter kürzlich im «Tages-Anzeiger» vor. Auch ihre Analyse fällt klar aus: Grosse Projekte hätten es generell schwer, fast unabdingbar sei aber der Einbezug lokaler Energieversorger und der Ansässigen. Beispielhaft sei das im Walliser Gondo geschehen. «Fast das ganze Dorf stand hinter der Anlage, auch weil die Bevölkerung von Anfang an involviert wurde.» Das sei ein anderes Vorgehen, als wenn «grosse Energieunternehmen aus dem Mittelland einfach mal drauflos planen». Die Zusammenarbeit vor Ort ist ein Erfolgsfaktor – aber noch kein Garant.

Mitentscheidend ist die Höhe der Entschädigung. In Hasliberg hätte gemäss «Berner Oberländer» die Bevölkerung Ja gestimmt, wäre mehr für sie herausgesprungen. Und dann gibt es jene Orte, die sich auch von Geldsorgen nicht beirren lassen. Ilanz etwa wird nach dem Solar-Nein um eine Steuererhöhung nicht herumkommen.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland, 19. Februar 2024, S. 7

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Die Solargenossenschaft baut auf Dächern der Gemeinde Triesen PV-Anlagen mit einer Leistung von über 350 kWp. Dies deckt den Bedarf von rund 80 Haushalten. Ein Teil des Stroms wird direkt vor Ort verbraucht, für den Rest kann man sich mit «Sonnenscheinen» an den Anlagen beteiligen.

Dazu veranstaltet die Gemeinde Triesen in Zusammenarbeit mit der Solargenossenschaft und Integrity Earth ein «Bürgegespräch» am Donnerstag, 22. Februar, 18.30 Uhr im Foyer des Gemeindesaals in Triesen.

Informationen zur Veranstaltung gibt es im Flyer der Gemeinde.

Details zur Bürgerbeteiligung finden sich auf www.sonnenschein.li

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Das Liechtensteiner Stimmvolk hat am 21. Januar 2024 beide Energievorlagen sehr deutlich abgelehnt. In der einen Vorlage ging es um die Anpassungen der Gebäudevorschriften, wozu Liechtenstein auf Grund der EWR-Mitgliedschaft verpflichtet wäre. Die entsprechenden Vorschriften sind schon in 23 Schweizer Kantonen eingeführt. Die Vorlage wurde mit 65,2% Nein-Stimmen abgelehnt.

Die Einführung einer umfassenden PV-Pflicht, verbunden mit zinslosen Darlehen für energetische Massnahmen, wurde gar mit 66,6% Nein-Stimmen versenkt.

Quelle: www.abstimmungen.li

Umfassende Berichterstattung im Liechtensteiner Vaterland vom 22. Januar 2024, S. 1-3

In einer Analyse auf Grund von Befragungen von Wählerinnen und Wählern kommt das Liechtenstein Institut zum Schluss, dass vor allem das Argument der «Verbotskultur» ausschlaggebend für die deutliche Ablehnung der Vorlagen gewesen sei. Dabei hat sich gezeigt, dass auch die jüngeren Menschen die Vorlagen abgelehnt haben, wenn auch nicht so deutlich: Liechtensteiner Vaterland vom 24. Januar 2024, S. 1 und 5.

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Michael Schädler, Diskussionsleiter der Jugendsession 2023

Die Jugendsession 2023 stellt sich gegen das Referendum von Alexander Batliner. Fördermassnahmen bewirken zu wenig, so die Ansicht der Teilnehmenden.

«Ein Blick auf die Zahlen und es ist klar, dass das Potenzial nicht ausgeschöpft wird», so das Fazit in der Diskussion der Jugendsession. Fördermassnahmen würden zu wenig bewirken, wenn man bedenke, wie viele geeignete Dachflächen nicht genutzt werden, um nachhaltig Strom zu erzeugen. Besonders in einem kleinen Land wie Liechtenstein, das so viele Ressourcen zur Verfügung habe, könne viel geleistet werden. «Wir haben das Potenzial

und die Möglichkeiten», sagt Michael Schädler, Vorstandspräsident des Jugendrats und Diskussionsleiter der Jugendsession 2023. Laut den Teilnehmenden der Jugendsession trägt Liechtenstein durch seinen Wohlstand eine Verantwortung und soll mit gutem Vorbild voranschreiten, um andere Staaten möglicherweise zu inspirieren.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland vom 29. September 2023, S. 5.

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v.l.n.r. Daniel Gstöhl (Solargenossenschaft), Julia Frommelt (JugendEnergy), Ruth Ospelt-Niepelt (SDG Allianz), Michael Meirer (Verein Rheintalgas), Josef Biedermann (BZG), Elias Kindle (LGU), Sigi Langenbahn (LANV), Rudolf Batliner (Tellerrand), Georg Sele (VCL). Es fehlt auf dem Bild die «Ackerschaft».

Am Montag hat sich die Koalition «Energiezukunft Liechtenstein» im Kunstmuseum der Öffentlichkeit präsentiert. Das Ziel der Koalition aus Nichtregierungsorganisationen ist die Annahme der beiden Energievorlagen von Regierung und Landtag am 21. Januar.

Bei der einen Vorlage gehe es darum, die Gebäudestandards umzusetzen, die in 22 Kantonen bereits gelten, hielt Daniel Gstöhl, Präsident der Solargenossenschaft, fest. Das stärke auch das einheimische Gewerbe, denn Planen und Bauen seien damit in Liechtenstein und der Schweiz weiterhin gleich geregelt. In der zweiten Vorlage geht es um eine PV-Pflicht, mit der die Eigenversorgung und die Energieunabhängigkeit Liechtensteins gestärkt werden.

Interessante Jobs und mehr Unabhängigkeit

Sigi Langenbahn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen ArbeitnehmerInnenverbandes LANV betonte die Chancen für den Werkplatz Liechtenstein und die interessanten Jobs, die im Zuge der Energiewende geschaffen werden können. Nicht zuletzt gehe es um die Zukunft der Jugend, mahnte Julia Frommelt, deshalb engagiere sich JugendEnergy in dieser politischen Kampagne, was sonst nicht die Art der Organisation sei.

Es gehe auch um die Unabhängigkeit von Diktaturen, Despoten und schmutziger Energie, ergänzte Rudolf Batliner, Präsident von Tellerrand – Verein für solidarisches Handeln. Der Klimawandel sei von den reichen Ländern verursacht, die Armen könnten sich nicht gegen die Folgen wehren. Dass ein wohlhabendes Land seinen Beitrag leiste, habe deshalb auch mit Gerechtigkeit zu tun.

Da die Biodiversitätskrise und die Klimakatastrophe sehr eng miteinander verbunden seien, engagieren sich auch die LGU und die BZG für die Gesetzesvorlagen, wie LGU-Geschäftsführer Elias Kindle berichtete.

Faktencheck gegen unwahre Behauptungen

Leider habe das Referendumskomitee mit unsachlichen und teils unwahren Behauptungen versucht, Stimmung gegen die Gesetzesvorlagen zu machen. In Wahrheit, so die «Energiezukunft», werde bei Wärmepumpen die Bürokratie reduziert und auch die Gemeindeautonomie werde nicht abgeschafft, nur veraltete, absolute PV-Verbote seien nicht mehr zulässig. Ausserdem stimme es nicht, dass für Neubauten keine Förderungen für PV-Anlagen mehr ausbezahlt werden sollen.

Um die Behauptungen ins rechte Licht zu rücken, gibt es auf der Website energiezukunft.li der Koalition einen «Faktencheck». Dort bewertet die «Energiezukunft» Argumente und Behauptungen mit «stimmt» oder «stimmt nicht» und liefert die entsprechenden Begründungen.

Ohne PV-Pflicht keine zinsfreien Darlehen

Abschliessend wurde betont, dass die vorgesehenen zinslosen Darlehen für sämtliche Energiemassnahmen in der Vorlage für eine PV-Pflicht enthalten seien. Wer die PV-Pflicht ablehnt, verwehrt Bauwilligen den Zugang zu den zinslosen Darlehen.

Die Koalition kann nicht mit den finanziellen Möglichkeiten des Komitees um Alexander Batliner mithalten und bittet deshalb um Spenden für die Abstimmungskampagne. «Energiezukunft Liechtenstein» gehören bisher folgende zehn gemeinnützige Organisationen an: Solargenossenschaft Liechtenstein, SDG Allianz, Tellerrand–Verein für solidarisches Handeln, Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU, Ackerschaft, JugendEnergy, Verein Rheintalgas, Verkehrsclub Liechtenstein VCL, Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband LANV, Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg. Weitere Koalitionspartner sind willkommen.

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Zu den Mitgliedern des «Ja-Komitees Energievorlagen» zählen neben Vertretern der FL und Jungparteien auch Vertreter der Regierungsparteien VU und FBP, darunter die (designierten) Parteipräsidenten.

Vergangene Woche haben sich bereits zehn Nichtregierungsorganisationen zur «Koalition Energiezukunft» zusammengeschlossen, um für ein Ja zu den zwei Energievorlagen zu kämpfen. Nun tritt noch eine weitere Unterstützergruppe für die Photovoltaik-Pflicht und schärfere energetische Gebäudevorschriften auf den Plan. Unter dem Slogan «Energie für Liechtenstein: 2x JA!» hat sich ein überparteiliches Komitee zusammengefunden. Zu den Mitgliedern dieses Ja-Komitees zählen Vertreter der Regierungsparteien VU und FBP, darunter die (designierten)
Parteipräsidenten, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Freien Liste und aller Jungparteien.

Konkret besteht die Gruppe aus Marc Büchel, Manuela Haldner-Schierscher, Walter Frick, Sebastian Gassner, Daniel Oehry, Valentin Ritter, Yannick Ritter, Tuana Türkyilmaz und Thomas Zwiefelhofer. Ziel des Komitees sei es, der «einseitigen Stimmungsmache des Referendumskomitees mit Fakten und langfristigem Denken entgegenzutreten», wie das «Ja-Komitee Energievorlagen» in einem Forumsbeitrag schreibt.

Quelle: Vaterland online, 20. November 2023

Parteienbühne Vaterland 21. November 2023

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Am 22. November führte Bernd Woldt ein ‚1FL Talk‘ Gespräch mit Andi Götz von der Energiezukunft Liechtenstein über die Energievorlagen und die Argumente für 2x Ja am 21. Januar 2024.

Andi Götz im Gespräch mit Bernd Woldt im 1FL Talk am 22. Nov 2023

1FL Talk am 22. November mit Andi Götz über die Energievorlagen

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Am 24. November hat die Regierung eine Informationsseite zu den Energievorlagen online gestellt.

In einer Medienmitteilung heisst es: «Am 21. Januar 2024 wird in Liechtenstein über zwei Energievorlagen abgestimmt: Die Einführung einer PV-Pflicht sowie die Anpassung der Gebäudevorschriften an den Stand der Technik. Der Landtag hat beiden Vorlagen im September 2023 zugestimmt. Diese beinhalten wesentliche Massnahmen, um die Eigenversorgung und die Energieeffizienz in Liechtenstein zu stärken und damit die Ziele der Energiestrategie 2030 zu erreichen. Die Regierung empfiehlt daher, beide Vorlagen anzunehmen.

Die Sonderseite «Abstimmungen Energievorlagen» unter www.regierung.li/energievorlagen enthält Faktenblätter zu den beiden Vorlagen und zeigt auf, wer von den neuen Vorschriften tatsächlich betroffen ist.»

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Anfang Dezember moderierte Sandra Woldt eine ‚1FL Forum‘ Diskussion zwischen Andi Götz von der Energiezukunft Liechtenstein und Karl Heinz Oehri vom Referendumskomitee über die Energievorlagen und die Abstimmung am 21. Januar 2024.

Andi Götz und Karl Heinz Oehri im Gespräch mit Sandra Woldt im 1FL Forum 1. Dez. 2023

1FL Forum 1. Dezember mit Andi Götz und Karl Heinz Oehri über die Energievorlagen

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Anfang Dezember führte Karl-Heinz Ospelt ein ‚1FL Talk‘ Gespräch mit Julia Frommelt von der Energiezukunft Liechtenstein über die Energievorlagen und die Argumente für 2x Ja am 21. Januar 2024.

Julia Frommelt im Gespräch mit Karl-Heinz Ospelt im 1FL Talk 10. Dez. 2023

1FL Talk 10. Dezember mit Julia Frommelt über die Energievorlagen

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Am Dienstag, 12. Dez, fand ein Podiumsgespräch zu den Energievorlagen im Rathaussaal Vaduz statt, moderiert von Peter Beck.
Daniel Gstöhl, Professor an der OST und Präsident der Solargenossenschaft, war für die Energiezukunft Liechtenstein dabei. Desweiteren Sabine Monauni, Regierungschefstellvertreterin und Sebastian Gassner vom Ja-Komitee. Das Referendumskomitee nahm mit Alexander Batliner, Karl-Heinz Oehri und Arnold Matt teil.

[NB: Das Video läuft am besten in MS Edge oder Chrome. In Firefox muss es scheinbar heruntergeladen werden.]

Podiumsdiskussion am 12. Dez. 2023 im Rathaussaal Vaduz

Podiumsdiskussion am 12. Dezember über die Energievorlagen

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Am Mittwoch, 13. Dez. , war der deutsche Arzt und Wissenschaftsjournalist, Dr. Eckart von Hirschhausen zu Gast im SAL. Er hatte spontan die Plakate unserer Koalition in sein ebenso unterhaltsames wie inspirierendes Programm eingebaut.

Vortrag Eckart von Hirschhausen am 13. Dez. 2023 im SAL

Bericht im Vaterland über Hirschausens Vortrag am 13. Dezember

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Foto: Tatjana Schnalzger

1FLTV führte auf Schloss Vaduz das traditionelle Neujahrsinterview mit S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein durch. Dabei drehte sich das Gespräch auch um die Abstimmungen vom 21. Januar. Der Erbprinz erinnerte an die  Situation im vergangenen Winter. Die unsichere Lage habe zur Erkenntnis geführt, dass sich Liechtenstein für den Ernstfall gegen einen Strommangel und Preisschwankungen wappnen müsse. «Deshalb ist es natürlich sinnvoll, dass wir unsere eigene Produktion und den Anteil an Photovoltaik erhöhen», meinte das Staatsoberhaupt. Zusätzlich müsse man sich darüber Gedanken machen, «wie wir diese Energie gut speichern können».  Gebote oder Verbote sollten seiner Meinung nach zurückhaltend eingesetzt werden, doch nach den in Folge der Vernehmlassung vorgenommenen Anpassungen sieht er bei den Gesetzesvorlagen diesbezüglich «kein Problem».

Quelle: Vaterland online vom 24. Dezember 2023

Video auf https://www.facebook.com/1FL.LI/videos/684758693788372

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In der LiWelt vom 3. Januar legt Julia Frommelt 10 Gründe dar, warum 2 x JA am 21. Januar die richtige Wahl ist.

Julia Frommelt in der LiWelt vom 3. Jan 2024. Bild: Rita Feger

LiWelt 10 Gründe für 2 x JA

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fairbessern.com, der beliebte Blog der Liechtensteinerin Ramona Ospelt, erklärt die Energievorlagen, die am 21. Januar zur Abstimmung kommen, und erläutert, warum zehn Nichtregierungsorganisationen zum Schluss kommen: 2 x JA!

«Nachhaltigkeit war immer schon eine Leidenschaft von mir. Egal ob Umwelt, Tierschutz, Konsumgesellschaft oder Lösungsansätze, die Welt lässt sich fairbessern», ist auf dem Blog fairbessern.com als Motivation für Ramonas Engagement zu lesen.

Im Post über die Energievorlagen erklärt Ramona Ospelt die Gründe der Koalition «Energiezukunft Liechtenstein» kurz und verständlich, erläutert die Vorteile und weist auf auf die Fakten hin.

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MegaSlate Rüdlingen ©3s-solarplus.ch

Neun liechtensteinische Organisationen haben sich zur Verteidigung der Baugesetzrevision und der PV-Pflicht zusammengeschlossen. In einer Medienmitteilung halten sie fest, dass die Gesetzesvorlagen zur Energiewende beitragen. Dafür soll Liechtenstein den Energieverbrauch reduzieren, mehr eigenen Strom produzieren und aus den fossilen Energieträgern aussteigen. Davon profitieren alle: PV rentiert, das Land hilft bei der Investition. Der Abschied von Öl und Gas führt zu Freiheit und Unabhängigkeit von Despoten.

Die Argumente des Referendumskomitees bezeichnen die Organisationen als «von A-Z nicht stichhaltig». Der Koalition «Energiezukunft Liechtenstein» gehören die folgenden Organisationen an: Solargenossenschaft Liechtenstein, Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz  LGU, SDG Allianz, Tellerrand – Verein für solidarisches Handeln, Ackerschaft, JugendEnergy, Verkehrsclub Liechtenstein, Verein Rheintalgas, Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband LANV.

Zur Medienmitteilung.

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Der ehemalige Landtagsabgeordnete Alexander Batliner bekämpft die Energiewende mit zwei Referenden (Foto: Daniel Schwendener)

Ein Referendumskomitee um den ehemaligen FBP-Abgeordneten Alexander Batliner hat bekanntgegeben, nicht nur gegen die PV-Pflicht mit zinslosen Darlehen das Referendum zu ergreifen, sondern auch gegen die zweite Vorlage, die die Gebäuderichtlinie II der EU und die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich umsetzen will. Das Ölheizungsverbot hatte die Regierung nach der Androhung eines Referendums aus der Vorlage gestrichen.

Es sei richtig, schreibt das Referendumuskomitee, dass die Regierung von einem Öl- und Gasheizungsverbot im eigentlichen Sinn absehe. Eine fossile Heizung könne jedoch in Bestandsbauten nur ausgewechselt werden, wenn zum Beispiel eine thermische Solaranlage installiert werde oder neue Fenster eingebaut würden. Dem Referendumskomitee gehen auch diese Vorschriften zu weit, man soll also ein hundertjähriges Haus in einem erbärmlichen energetischen Zustand nicht sanieren müssen und soll trotzdem eine Öl- oder Gasheizung nachrüsten dürfen.

Die beiden Vorlagen würden somit gemäss Referendumskomitee unter anderem Renovationen von Dächern verteuern, die Kosten bei Neubauten ansteigen lassen, was der jungen Generation zum Nachteil gereiche und zu Mieterhöhungen führen könne. In der Mitteilung wird verschwiegen, dass es bei diesen Bestimmungen immer auch Ausnahmeregelungen gibt, eben zum Beispiel bei wirtschaftlicher Unzumutbarkeit. Ausserdem sind in der jüngsten Energiekrise genau bei den Immobilien die Nebenkosten durch die Decke gegangen, in denen noch mit Gas geheizt wird. Die im Betrieb sehr günstigen Wärmepumpen hingegen sind auch für Mieterinnen und Mieter eine gute Sache.

Wo gegen die Streichung der Einsprachemöglichkeit von Anwohnern beim Bau von Luft-Wärmepumpen gezetert wird, wird auch verschwiegen, dass die Einhaltung der Lärmvorschriften vorgängig vom Amt für Umwelt geprüft wird. Was würde hier eine zusätzliche Einsprachemöglichkeit noch bringen, ausser Kosten und Bürokratie, die das Referendumskomitee genau zu bekämpfen vorgibt?

Nun werden also beide Vorlagen bekämpft und die Energiewende hintertrieben. Dies geschieht auf dem Rücken der kommenden Generationen.

Bericht im Vaterland vom 14.9.2023 S.1 mit Abdruck der Stellungnahme des Referendumskomitees auf S.8.

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Senatorin Maike Schaefer: «Die Solardachpflicht trägt nicht nur zu einer klimaneutralen, sondern auch zu einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung in Bremen bei».

Ab Mai gilt in Bremen eine allgemeine Pflicht zur Installation von Fotovoltaik-Anlagen bei Neubauten auf 50 Prozent der Bruttodachfläche vor. Bei Bestandgebäuden greift die PV-Pflicht bei Dachsanierungen. Solarthermie ist alternativ zur Erfüllung möglich.

Ziel des neuen Gesetzes ist es, eine umweltverträgliche und ressourcenschonende Erzeugung von Energie zu gewährleisten und unabhängig von Gas-, Öl- und Kohlelieferungen oder -abbau zu werden. Das Gesetz dient der Kohlenstoffdioxidminderung und der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien im Stromsektor und damit dem Klimaschutz.

«Mit dem Solardachausbau geht Bremen im Einklang mit anderen Bundesländern klimapolitisch voran. Denn die Klimakrise ist weit vorangeschritten und damit wir die notwendigen Emissionsreduktionen in Bremen erreichen können, braucht es ambitionierte Massnahmen wie den Solardachausbau. Damit ist klar: Auf jedes neue Dach gehört eine Solaranlage», sagt Bremens Klimaschutzsenatorin Maike Schaefer. «Davon profitieren auch Hausbesitzerinnen und -besitzer, wenn sie eine PV- oder Solarthermieanlage auf ihrem neuen Dach installieren, da sich diese nach kurzer Zeit energetisch amortisiert. Der Krieg in der Ukraine zeigt zudem die Dringlichkeit einmal mehr auf: Die Solardachpflicht trägt nicht nur zu einer klimaneutralen, sondern auch zu einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung in Bremen bei. Der Bremer Senat wird hierzu neben dem Klima Bau Zentrum weitere Beratungsangebote schaffen und zudem ein Förderprogramm aufsetzen»,

Dabei wird es Übergangsfristen geben: 1. Juli 2024 für Dachsanierungen und 1. Juli 2025 bei Neubauten. Ungeeignete Dachflächen, Gebäude oder bauliche Anlagen sind von der Pflicht zur Installation und zum Betrieb von Photovoltaikanlagen ausgenommen. Darüber hinaus erkennt das Bremische Solargesetz insbesondere solarthermische Anlagen mit (teilweiser) Erfüllungswirkung an.

Bremen wird neben dem bereits bestehenden Klima Bau Zentrum weitere Beratungs- und Informationsangebote über sonstige Unterstützungs- beziehungsweise Realisierungsmöglichkeiten einrichten. Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau wird bis zu den Zeitpunkten der geltenden Verpflichtungen des Bremischen Solargesetzes ein Förderprogramm aufsetzen, das Härten abfedern soll, die Angebote des Bundes nicht abdecken.

Quelle: www.solarserver.de

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© Visualisierung: Solsarine

Das Schweizer Parlament hat den «Solarexpress» beschlossen: Grosse alpine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen sollen mit bis zu 60% der Investitionskosten gefördert werden. Bedingung: Bis Ende 2025 muss zumindest ein Teil der Anlagen am Netz sein.

Zu lesen war von Vorhaben bei Skigebieten im Engadin oder in Grimentz im Wallis. Aber auch im Berner Oberland wälzen praktisch alle grösseren Destinationen solche Pläne, dem Vernehmen nach auch Adelboden-Lenk oder die Jungfrauregion. Viele freilich vorerst nur im stillen Kämmerlein, wohl um keine Kritiker aufzuscheuchen.

Er wisse von Dutzenden Projekten von Bergbahnunternehmen, sagt Berno Stoffel, Direktor des Verbands Seilbahnen Schweiz, «den schweizweiten Überblick zu haben, ist aufgrund der aktuellen Dynamik fast nicht möglich».

Der Kanton Bern soll noch im März 2023 eine Liste der 20 geeignetsten Standorte für alpine Fotovoltaik präsentieren. Berücksichtigt wurden unter anderem Voraussetzungen wie die Südausrichtung und die Hangneigung, aber auch dass der Standort nicht in einem Naturschutzgebiet liegt und möglichst gut erschlossen ist. Denn trotz Ausnahmegesetz wird es eine Umweltverträglichkeitsprüfung brauchen. Deshalb verfügen Skiregionen mit bereits bestehender Landschaftsbeeinträchtigung über günstige Voraussetzungen für einen Platz im «Solarexpress».

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger vom 4. März 2023, S. 4

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Regierungschef-Stv. Sabine Monauni verteidigte ihre klimapolitische Vorlage. Bild: © Daniel Schwendener

Der liechtensteinische Landtag hat am 3. und 4. März in erster Lesung die Vorschläge der Regierung im Gebäudebereich beraten. Vieles wurde gut aufgenommen, zum Verbot von Öl- und Gasheizungen gab es Pro- und Contra-Stimmen. Die PV-Pflicht war im Landtag weniger umstritten.

Konkret geht es um die Abänderung des Baugesetzes, des Energieeffizienzgesetzes und des Energieausweisgesetzes. Mit den Gesetzesänderungen sollen auch die beiden Motionen der Freien Liste für eine PV-Pflicht umgesetzt werden, die der Landtag bereits am 4. April 2022 an die Regierung überwiesen hatte. Die Regierung schlägt verschiedene Ausnahmen vor, um die PV-Pflicht mit Augenmass umzusetzen.

Ideologische Argumentation

Viel zu reden gab das Verbot von Öl- und Gasheizungen. Hier wurde ideologisch argumentiert: «Jedes Verbot ist eines zu viel» (Nadine Vogelsang, FBP) oder «Ich bin ein klarer Gegner von Pflichten und Verboten» (Thomas Rehak, DpL), wie wenn es nicht sinnvollerweise verboten wäre, in der falschen Richtung durch Einbahnstrassen zu fahren und wie wenn es nicht sinnvollerweise verpflichtend wäre, über funktionierende Bremsen und Sicherheitsgurte zu verfügen, wenn man ein Auto in Verkehr setzen möchte… Dem hielt beispielsweise Wendelin Lampert (FBP) entgegen: «Wenn jemand denkt, er müsse Öl und Gas verbrennen, erwärmt er die Erde für uns alle. Daher ist das keine Entscheidung, die man persönlich treffen kann.»

Über der ganzen Diskussion stand die Ankündigung eines Referendums durch den ehemaligen FBP-Abgeordneten Alexander Batliner. Obwohl er noch nicht wissen kann, wie die Vorlage umgesetzt wird und wie viele Ausnahmen es von Pflichten und Verboten geben soll, ist für ihn offenbar im Voraus klar, dass er das Referendum ergreifen wird, er habe bereits ein Referendumskomitee zusammengestellt, liess er verlauten.

Die Solargenossenschaft hatte vor der Sitzung angeregt, dass die PV-Pflicht mit günstigen oder zinslosen Darlehen durch den Staat abgefedert werden könnte, wie bereits bei der Beratung der Motionen im April von mehreren Abgeordneten gefordert hatten. Auch anlässlich der ersten Lesung betreffend die Abänderung des Baugesetzes, des Energieeffizienzgesetzes und des Energieausweisgesetzes haben nicht weniger als acht Abgeordnete eine entsprechende Forderung vorgebracht. Ausserdem schlug die Solargenossenschaft den Abgeordneten vor, die Gesetzesvorlage aufzuteilen, so dass es im Falle eines Referendums möglich wäre, erstens über alle unbestrittenen Inhalte, zweitens über die PV-Pflicht und drittens über das Verbot von Öl- und Gasheizungen je separat abzustimmen. Auch dieser Vorschlag wurde von verschiedenen Abgeordneten übernommen und wird von der Regierung geprüft.

«Zaudern ist keine Lösung, nichts tun wird teuer!»

Regierungschef-Stellvertreterin und Energieministerin Sabine Monauni, betonte, dass die von der Regierung vorgeschlagenen Massnahmen nötig seien, um die Ziele der Klimastrategie zu erreichen. «Diese haben Sie einstimmig verabschiedet», sagte Monauni und erinnerte das Parlament daran, dass der Landtag die Fotovoltaik-Pflicht durch die Annahme zweier entsprechender Motionen gefordert habe.

Der Klimawandel sei ein existenzielles Problem. «Zaudern ist keine Lösung, nichts tun wird teuer!», so Monauni. Die Ablehnung der Gesetzesvorlage wäre gemäss Sabine Monauni «verantwortungslos».

Die Regierung wird die Vorlage nun auf Grund der Diskussionen im Landtag überarbeiten und dem Landtag für eine zweite Lesung erneut vorlegen.

Berichterstattung im Liechtensteiner Vaterland vom 3. und 4. März 2023.

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Foto: sima / stock.adobe.com

Erneuerbare Energien wirken klar preisdämpfend. Das zeigt eine Studie, die die Energiemarktexperten von Energy Brainpool erstellt haben. Wären in Deutschland 20 Gigawatt (GW) Windenergie an Land und 30 GW Photovoltaik mehr installiert gewesen, hätte im August 2022 der Preis pro Kilowattstunde um mehr als 8 Cent niedriger gelegen.

Die Strompreise sind im 2022 deutlich gestiegen. Die Gründe sind vielfältig, maßgeblich sind aber vor allem Russlands Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Erdgasversorgung sowie die Ausfälle französischer Atomkraftwerke. Gut 465 Euro kostete eine Megawattstunde (MWh) am Day-Ahead-Markt in Deutschland im August 2022. Zum Vergleich: Vor einem Jahr, im September 2021, lag der Preis noch bei rund 128 Euro. GP Joule wollte deshalb wissen: Wie hätten sich die Strompreise in Deutschland entwickelt, wenn mehr erneuerbare Energien zur Verfügung gestanden hätten? Um das herauszufinden, beauftragte das Energiewende-Unternehmen die unabhängigen Energiemarkt-Expertinnen und -Experten von Energy Brainpool, die eine Kurzstudie erstellten. Das Szenario: 20 GW Onshore-Windenergie und 30 GW Photovoltaik wären mehr installiert und am Netz. Die Frage: Senken mehr erneuerbare Energien den Strompreis?

Das Ergebnis: Erneuerbare Energien senken den Strompreis deutlich

Die höheren Wind- und Solarkraftkapazitäten hätten zwischen September 2021 und August 2022 dazu geführt, dass der Strompreis im Schnitt pro Monat um 12 bis 24 Prozent niedriger gewesen wäre. Für den gesamten Zeitraum zwischen September 2021 und August 2022 ergibt sich ein durchschnittlicher monatlicher Preisrückgang von 37 Euro pro MWh beziehungsweise um 17 Prozent.

Für den Klimaschutz wäre die zusätzliche Erzeugung von Strom aus Sonnen- und Windenergie selbstverständlich auch ein Gewinn: Im angenommenen Szenario nimmt von September 2021 bis August 2022 die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen um 30 Terawattstunden (TWh) und aus Windturbinen um 43 TWh zu. Laut der Studie würden damit circa 8 TWh Strom aus Erdgas, 15 TWh aus Braunkohle und 16 TWh aus Steinkohle ersetzt.

Auch «der Effekt auf die gesamte Volkswirtschaft ist immens», schreiben die Autor*innen der Studie. Zwischen 19,3 und 19,7 Milliarden Euro hätte in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten weniger für Strom ausgegeben werden müssen, wenn die 50 GW zusätzlicher Solar- und Windleistung installiert gewesen wären.

Quelle: www.solarserver.de

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Spannungsfreie Einbettung von Solarzellen in gebogene Gläser (Foto: Sonneninitiative e.V.)

In Marburg kam bei der Sanierung eines radiologischen Zentrums eine gewölbte Fotovoltaik-Fassade zum Einsatz. Dabei bilden die PV-Module das gestalterische Kernelement.

Sunovation hat individuell gefertigte Glas-Glas-PV-Module für die Fotovoltaik-Fassade eines Ärztezentrums in Marburg geliefert. Das medizinische Versorgungszentrum hat durch den Einsatz bildgebender Diagnostikgeräte einen enormen Stromverbrauch. Im Zuge der Modernisierung des Bestandbaus kam daher eine stromerzeugende Fotovoltaik-Fassade zur Erzeugung nachhaltiger Energie zum Einsatz.

Dabei wurde auf grundlegende Veränderungen der Bau-Substanz verzichtet. Die alte Fassade hat man zurückgebaut und durch die moderne, stromerzeugende Glasfassade ersetzt. Gestalterisches Kernelement ist dabei eine neu entstandene Gebäuderundung, die durch die Überbauung einer innenliegenden Gebäudeecke entstanden ist. Dadurch hat man die vormals optisch unterbrochene Fassade geschlossen und gestalterisch in die Gesamtfassade integriert. Hervorgehobene Fensterausschnitte mit Passepartout-Rahmen ziehen sich wie horizontale Lichtbänder durch das Gebäude und verleihen ihm gemeinsam mit der gewölbten Formgebung seine besondere Dynamik. Neben gestalterischen Überlegungen spielten bei der Entwurfsfindung auch funktionale Aspekte eine Rolle. In der ehemaligen Innenecke entstand ein grosszügiges Treppenhaus mit Aufzug.

Individuelle Fotovoltaik-Fassade als Stromlieferant

Die schwarze Fotovoltaik-Fassade besteht aus individuell gefertigten, rahmenlosen Glas-Glas-Modulen des Herstellers Sunovation, der auf gebäudeintegrierte Fotovoltaik spezialisiert ist. Die PV-Fassade wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. Um den Besonderheiten des Bestandbaus gerecht zu werden, sind Module und Unterkonstruktion massgefertigt. „Eigentlich handelt es sich um eine herkömmliche Glasfassade. Wir können jede Glasfassade auch als Fotovoltaik-Fassade errichten. Es bedarf ein wenig mehr Planung und Technik, rechnet sich aber langfristig auch finanziell“, sagt Architekt Hagen Plaehn.

Für diese Bauweise stellt man den PV-Modulverbund mittels eines kalten Verfüllprozesses her, der eine spannungsfreie Einbettung der Solarzellen in gebogene Gläser ermöglicht. Die gesamte Fassadenanlage verfügt über eine installierte Leistung von 55 kW. Neben einer klassischen Solaranlage auf dem Flachdach des Gebäudes trägt sie zur Stromerzeugung direkt am Ort des Stromverbrauchs bei. Die Fassadenanlage ist als Bürgersonnenkraftwerk des Vereins Sonneninitiative e.V. konzipiert.

Quelle: www.solarserver.de

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Die 40 Jahre alten PV-Module liefern immer noch Strom. Foto: SUPSI

Im Tessin steht die erste Photovoltaik-Anlage in Europa, die man an das öffentliche Stromnetz angeschlossen hat. Nach 40 Jahren liefert die 10-kW-Anlage aus 300 PV-Modulen auf fast 500 Quadratmeter Fläche immer noch Solarstrom.

Es erstaunt nicht, dass die erste Fotovoltaik-Anlage Europas ausgerechnet im sonnigen Tessin an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde. 1982 war das. Und die älteste netzgebundene Fotovoltaik-Anlage mit fast 300 PV-Modulen und fast 500 Quadratmeter Fläche läuft heute noch – fast so gut wie damals. Damals wie heute, mit Raumfahrtechnologie, das heisst mit Photovoltaik-Panels, die man auch bei Satelliten einsetzt.

Die PV-Anlage mit dem Namen Ticino Solare 10 (TISO10) hat man damals auf dem Dach eines Gebäudes der Fachhochschule „Scuola Universitaria professionale della Svizzera italiana“ (SUPSI) in der Nähe von Lugano installiert. Am 13. Mai 1982 lieferte die nach Süden ausgerichtete Anlage erstmals Strom ins Netz. Die installierte Leistung betrug 10 kW, daher die 10 im Namen. Heute baut man auf 500 Quadratmeter Solar-Fläche deutlich mehr als 100 kW. 10 kW war für damalige Zeiten aber aussergewöhnlich viel.

Heute befinden sich die Photovoltaik-Panels auf einem anderen Gebäude. Regelmässig haben Forscher*innen den Zustand, Beschaffenheit, Farbe und Leistung der Solarzellen kontrolliert und gemessen. Eine Untersuchung nach 35 Jahren Betrieb kam zum Schluss, dass die Zellen Abnutzungserscheinungen zeigen. Darunter befinden sich korrodierte Bereiche, verbrannte Stellen (Hot spots), Risse in den Zellen oder auch Defekte bei Verbindungskabeln. Doch: Die Mehrheit der PV-Module funktionierte immer noch gut. Und über alles gesehen lieferte die älteste netzgebundene Photovoltaik-Anlage Europas immer noch mindestens 80 Prozent der Leistung.

Quelle: www.solarserver.de

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Wie die Flügel eines Schmetterlings reflektiert das photonische Glas nur eine spezifische Wellenlänge des Lichts. Das hält den Wirkungsgrad der Solarzelle hoch. (Foto: Oleksii / stock.adobe.com)

Dank einer Entwicklung eines chinesischen Hochschulteams könnte es in Zukunft bunte Solarzellen für die Integration in Gebäude geben, die trotzdem einen hohen Wirkungsgrad haben.

Ein Team der der Shanghai Jiao Tong University hat zusammen mit anderen chinesischen Hochschulen farbige Solarzellen entwickelt, deren Wirkungsgrad kaum tiefer ist als der von herkömmlichen PV-Modulen. Sie nutzen dazu sogenanntes photonisches Glas, das sie in einer dünnen Schicht auf die Solarzellen sprühen.

Gewöhnliche Farbpigmente absorbieren und reflektieren einen merklichen Teil des Sonnenlichts. Bisher hatten farbige Solarzellen daher einen deutlich geringeren Wirkungsgrad. Das photonische Glas besteht hingegen aus kleinen Zinksulfidkugeln. Sie reflektieren nur einen sehr schmalen Wellenlängenbereich des Sonnenlichts. Je nach Grösse der Kugeln erscheint die Solarzelle dadurch in blau, grün oder lilafarben. Der Effekt ähnelt dem von Schuppen auf Schmetterlingsflügeln. Weil so fast das gesamte Sonnenlicht zur Solarzelle durchdringt, sank der Wirkungsgrad in den Versuchen lediglich von 22,6 auf 21,5 Prozent.

Bisherige Versuche mit den sogenannten Strukturfarben hätten zu unerwünschtem Schillern der Module geführt. Diesen Effekt gebe es bei dem neuen photonischen Glas nicht, heisst es in der Pressemitteilung. Beschleunigten Alterungstests zufolge sollen Farbe und Leistung der Module zudem über die Lebensdauer stabil bleiben.

Indem man das photonische Glas durch eine Maske aufsprüht, lassen sich auch Muster auf der Zelle oder dem Modul erzeugen. Das Farbspektrum ist bisher beschränkt, doch die Forschenden wollen kräftigere Farbtöne entwickeln und die Palette ausweiten. Farbige Solarzellen und -module sollen den Gestaltungsspielraum für die Gebäudeintegration (Building Integrated Photovoltaics, kurz BIPV) erweitern.

Quelle: www.solarserver.de

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Das dreijährige Projekt in dem kleinen Dorf Lugaggia unweit von Lugano wurde im Sommer 2022 abgeschlossen. Dafür wurden der Kindergarten, 18 Wohngebäude, zehn Wärmepumpen, sechs Elektroboiler, eine Quartierbatterie und sechs Photovoltaikanlagen zusammengeschlossen.
© www.aemsa.ch

Die kleine Tessiner Gemeinde Lugaggia hat 18 Wohnhäuser, einen Kindergarten und eine Quartierbatterie miteinander vernetzt. Dafür hat sie den Watt d’0r erhalten, mit dem der Bund innovative Energieprojekte prämiert, und zwar im Bereich Energietechnologien.

Durch das Projekt in Luggaggia ist eine Art Solarstrom-Quartier entstanden, der Grossteil des Stroms im Quartier wird selber hergestellt. Das dreijährige Projekt in dem kleinen Dorf unweit von Lugano wurde im Sommer 2022 abgeschlossen. Herzstück ist der Kindergarten mit einer grossen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einer 60-kWh-Batterie im Keller. Der Strom, der im Kindergarten nicht verbraucht wird, fliesst über das Quartiernetz zu den anderen Verbrauchern. Wird mehr verbraucht als produziert, wird zuerst die Batterie angezapft. Erst wenn diese leer ist, fliesst Strom aus dem öffentlichen Stromnetz.

Zusammenschluss für den Eigenverbrauch

Marianne Zünd, Mediensprecherin des Bundesamtes für Energie BFE, spricht von einem wegweisenden Projekt in Bezug auf die neue Energiewelt und Stromversorgung: «Es nutzt intelligente Technologien, mit denen man untereinander Strom austauschen kann.» Auf diese Weise lasse sich der Eigenverbrauch erhöhen. Das sei angesichts der hohen Strompreise wichtig. «Denn je mehr man vom selbst produzierten Strom brauchen kann, desto besser», sagt Zünd. Andererseits werde durch den Stromaustausch innerhalb der Gemeinde das Netz entlastet und Kapazitäten frei – so etwa für Elektroautos, deren Anteil am Strassenverkehr stetig wächst.

Dem Zusammenschluss aus Netzbetreibern, Forschung und Wirtschaft gelang es, den Eigenverbrauchsgrad des Solarstroms auf 94 Prozent zu steigern. «Dieser Wert liegt bei solchen Zusammenschlüssen durchschnittlich bei etwa 50 Prozent», sagt Zünd.

Der Watt d’Or

Ziel des Watt d’Or ist es laut dem Bund, aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich bekannt zu machen. Sie sollen Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken. Der Watt d’Or ist nicht dotiert, es werden also keine Preisgelder ausgeschüttet.

«Das Projekt wies erfolgreich nach, dass ein intelligent vernetzter und gesteuerter Zusammenschluss von Stromverbrauchern und Solarstromproduzenten den Eigenversorgungsgrad markant erhöhen kann», schreibt das Bundesamt für Energie.

Quelle: www.srf.ch

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Durch die aktuelle Situation ist das Thema Energie vielen stärker ins Bewusstsein gerückt. Mit der Vortragsreihe «Faszination Energie» lässt das Institut für Energiesysteme IES an der OST – Ostschweizer Fachhochschule die Tradition aufleben, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, sich aktiv in die politische Diskussion einzubringen und sein Wissen praxisgerecht weiterzugeben.

Den Anfang machte Stefan Bertsch mit einem Vortrag zum Thema Wärmepumpen. Die zweite Veranstaltung widmet sich der Photovoltaik zur Eigenstromproduktion, Referent: Markus Markstaler.

Donnerstag, 26. Januar 2023, 18:00-19:00: Vortrag und Diskussion mit anschliessendem Apéro

OST, Campus Buchs, Werdenbergstrasse 4, Hörsaal G2. Es besteht auch die Möglichkeit online teilzunehmen (Bei Anmeldung im Formular gibt es die Option «ich nehme online teil», dann bekommt man einen Link. Oder einfach per Mail anmelden).

Die Teilnahme ist gratis. Aus organisatorischen Gründen (Apéro) wird um eine Anmeldung mit Formular oder an fv-ies@ost.ch gebeten.

Programm und weitere Veranstaltungen in der Reihe «Faszination Energie».

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Photo: Béatrice Devènes / Parlamentsdienste 3003 Bern

Der Nationalrat wollte mit seiner Solarinitiative so weit gehen, dass das Naturschutzrecht regelrecht auf der Strecke geblieben wäre. Die Interessen der Stromversorgung sollten rechtlich über denjenigen des Naturschutzes stehen – ein Vorhaben, das offensichtlich verfassungswidrig gewesen wäre.

Nun hat der Nationalrat zurückbuchstabiert, ohne das Ziel eines raschen Solarausbaus aus den Augen zu verlieren. Juristinnen und Juristen des Bundes hatten gewarnt, dass die Umweltauflagen etwa bei den grossen Solaranlagen in den Bergen zu stark abgebaut würden – das verstosse gegen die Bundesverfassung. Der Nationalrat hat reagiert: In Wasser- und Zugvogelreservaten, Mooren und Moorlandschaften und Biotopen von nationaler Bedeutung soll es deshalb keine Grossanlagen geben. Ein genereller Vorrang «Stromproduktion vor Naturschutz» ist damit vom Tisch.

Gemäss den als dringlich erklärten und somit unverzüglich in Kraft tretenden Gesetzesänderungen sollen PV-Grossanlagen in dem Bergen vom Bund eine Einmalvergütung in der Höhe von maximal 60 Prozent der Investitionskosten erhalten, wenn sie bis zum 31. Dezember 2025 mindestens teilweise Elektrizität ins Stromnetz einspeisen. Solche Anlagen leisten besonders im Winter wertvolle Beiträge gegen eine Stromknappheit und sie können schnell realisiert werden.

Bei der Pflicht für Fotovoltaikanlagen bei Neubauten einigte sich das Parlament darauf, dass das Bundesrecht nur bei Gebäuden ab 300 m2 Grundfläche eine Solaranlage vorschreibt. Allerdings haben bereits 18 Kantone eine PV-Pflicht auch für kleinere Neubauten.

Die Solaroffensive wurde auch mit einem Wasserkraftprojekt angereichert. Ein Sonderartikel befreit die Erhöhung der Grimsel-Staumauer im Berner Oberland von der sogenannten Planungspflicht. Das beschleunigt das Bauvorhaben deutlich. Das Bundesamt für Justiz hat hinter den Kulissen Bedenken geäussert. Faktisch erteile das Parlament hier direkt eine Baubewilligung und verletze so die Gewaltenteilung. Doch im Nationalrat führte dies kaum zu Diskussionen.

Die Gesetzesänderungen wurden am 30. September 2022 in beiden Räten in den Schlussabstimmungen genehmigt. Sie wurden als dringlich erklärt, treten bereits am 1. Oktober 2022 in Kraft und gelten bis Ende Dezember 2025.

Quelle (u.a.): www.srf.ch

Zum Gesetzestext.

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Die Solarstromerzeugung in der EU stieg im Sommer 2022 (Mai-August) um 28 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres

In einem harten Sommer für Europa, der rekordverdächtige Energiepreise und brütende Hitzewellen mit sich brachte, hat die Solarenergie für eine dringend benötigte Entlastung gesorgt.

Aus einer unlängst veröffentlichten Analyse geht hervor, dass in diesem Sommer in der EU eine Rekordmenge an Solarenergie einen Bedarf an 20 Mrd. Kubikmetern Gas vermieden hat, deren Einfuhr 29 Mrd. € gekostet hätte.

Der Erfolg der Solarenergie könnte dazu beitragen, den Weg zur Energiesicherheit für die EU zu bereiten. Viele EU-Staaten haben angesichts der steigenden Gaspreise und des Ukrainekriegs bereits ihre Ziele für erneuerbare Energien erhöht, um teure Gasimporte zu ersetzen. Die bevorstehenden EU-weiten politischen Diskussionen könnten dazu führen, dass die Solarenergie im zukünftigen Stromsystem der EU eine viel grössere Rolle spielt.

Solarrekord

Europa befindet sich derzeit in einer Energiekrise von bisher ungekanntem Ausmass. Der Druck Russlands auf die Versorgung mit fossilen Brennstoffen treibt Strompreise auf ein Allzeithoch. Hinzu kommt der Ausfall von Kernreaktoren in Frankreich und die Dürre, die die Wasserkraftproduktion in vielen europäischen Ländern beeinträchtigt.

Gleichzeitig lieferte die Solarenergie im Sommer 2022 eine rekordverdächtige Strommenge, die zur Versorgungssicherheit beitrug und den inzwischen kritischen Gasverbrauch in der EU sinken liess.

Wie das obenstehende Diagramm zeigt, stieg die Solarstromerzeugung in der EU im Sommer 2022 (Mai-August) um 28 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Quelle und weitere Informationen: www.carbonbrief.org

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Die Stockwerkeigentümer vom Frohlwegpark in Buchs haben kürzlich gemeinsam entschieden, einen Beitrag gegen die aktuelle Energiekrise und der in den nächsten Monaten drohenden Stromknappheit zu leisten. Dafür haben sie nicht nur auf den Dächern, sondern auch an den Fassaden beider Mehrfamilienhäuser moderne, leistungsfähige Fotovoltaikanlagen installiert. Die Anlagen
haben eine Leistung von rund 60 Kilowatt.

Die Fassadenanlagen sind besonders im Winterhalbjahr wertvolle Stromlieferanten, wenn der Strom knapp ist, die Sonne flach am Himmel steht und auf dem Dach möglicherweise Schnee liegt.

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger vom 29. August 2022, S. 19

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Künftig könnten photonische Gläser dazu führen, dass der Wirkungsgrad von PV-Modulen durch die Farbigkeit kaum abnimmt. ©3s-solarplus.ch

Dank einer Entwicklung eines chinesischen Hochschulteams könnte es in Zukunft bunte Solarzellen für die Integration in Gebäude geben, die trotzdem einen hohen Wirkungsgrad haben.

Ein Team der der Shanghai Jiao Tong University hat zusammen mit anderen chinesischen Hochschulen farbige Solarzellen entwickelt, deren Wirkungsgrad kaum sinkt. Sie nutzen dazu sogenanntes photonisches Glas, das sie in einer dünnen Schicht auf die Soarzellen sprühen. Details zum Verfahren sind in der Zeitschrift der American Chemical Society ACS Nano veröffentlicht.

Gewöhnliche Farbpigmente absorbieren und reflektieren einen merklichen Teil des Sonnenlichts. Bisher hatten farbige Solarzellen daher einen deutlich geringeren Wirkungsgrad. Das photonische Glas besteht hingegen aus kleinen Zinksulfidkugeln. Sie reflektieren nur einen sehr schmalen Wellenlängenbereich des Sonnenlichts. Je nach Größe der Kugeln erscheint die Solarzelle dadurch in blau, grün oder lilafarben. Der Effekt ähnelt dem von Schuppen auf Schmetterlingsflügeln. Weil so fast das gesamte Sonnenlicht zur Solarzelle durchdringt, sank der Wirkungsgrad in den Versuchen lediglich von 22,6 auf 21,5 Prozent.

Bisherige Versuche mit den sogenannten Strukturfarben hätten zu unerwünschtem Schillern der Module geführt. Diesen Effekt gebe es bei dem neuen photonischen Glas nicht, heißt es in der Pressemitteilung. Beschleunigten Alterungstests zufolge sollen Farbe und Leistung der Module zudem über die Lebensdauer stabil bleiben.

Indem man das photonische Glas durch eine Maske aufsprüht, lassen sich auch Muster auf der Zelle oder dem Modul erzeugen. Das Farbspektrum ist bisher beschränkt, doch die Forschenden wollen kräftigere Farbtöne entwickeln und die Palette ausweiten. Farbige Solarzellen und -module sollen den Gestaltungsspielraum für die Gebäudeintegration (Building Integrated Photovoltaics, kurz BIPV) erweitern.

Quelle: www.solarserver.de

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Die Anlage auf dem Foliendach leistet 99 kWp. © Osnatech

Seit einigen Wochen gewinnt der Sport- und Wellnesspark (FFS) in Wallenhorst (D) mehr als die Hälfte seiner Energie selbst. Dabei war das Flachdach gar nicht für eine Fotovoltaikanlage mit Glas-Modulen geeignet. Dafür hat die Branche andere Lösungen.

Was tun, wenn das Flachdach deines Fitnessstudios nicht ausreichend Dachlast hat, um eine Fotovoltaikanlage mit Glas-Modulen zu tragen? Diese Frage hatte sich FFS-Inhaber Sebastian Berner gestellt. Über eine Internetrecherche ist er bei der Firma Osnatech gelandet und hat eine leichte Lösung auf dem Dach umgesetzt. Seit einigen Wochen gewinnt der FFS Sport- und Wellnesspark in Wallenhorst nun mehr als die Hälfte seiner Energie selbst.

Lösung für Trapezbleche, runde Fassaden sowie Balkone

Etwa 40 Prozent der gewerblich genutzten Gebäude in Deutschland kommen für Module aus Glas nicht in Frage, da die Beschränkung der Dachlast nicht ausreicht, eine nötige Unterkonstruktion zu tragen. Die ultraleichten, flexiblen Solarmodule ändern das. Sie eignen sich auf unebenen Trapezblechen, dachlastbeschränkten Dächern oder auch runde Fassaden und Balkone.

Insgesamt 230 der zwei Millimeter dünnen, flexiblen eArc-Solarmodule von Sunman liefern je 430 Watt Solarstrom. In Kombination mit dem 22 kWh-starken Batteriespeicher geht Berner nach aktuellen Berechnungen davon aus, mit der Solarstromanlage bis zu 60 Prozent seines Energiebedarfs decken zu können.

Module aus Glasfaser und dem Kunststoff ETFE

Die ultraleichten PV-Module basieren wie Glas-Module auf Siliziumsolarzellen. Diese werden mit einem Material aus herkömmlicher Glasfaser und dem Kunststoff ETFE vergossen. Das Ergebnis ist nicht nur transparent und UV-beständig, sondern eben auch einzigartig biegsam, schlagfest und leicht. Die Module wiegen nur etwa ein Drittel so viel wie diejenigen aus Glas. Eine spezielle Oberflächenstruktur optimiert darüber hinaus die Lichtausbeute. Das sorgt dafür, dass die flach auf dem Dach verklebten Module die einfallenden Sonnenstrahlen optimal nutzen können.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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Mit der Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaik wird eine Fläche dreifach genutzt. © BuGG

Ein solares Gründach bietet sowohl Strom als auch einen Nutzen für das Mikroklima in Städten. Deshalb rät die Verbraucherzentrale NRW zur Kombination und gibt Tipps, worauf Immobilieneigentümer achten sollten.

Die Städte stehen mit Blick auf die Klimakrise gleich vor zwei Herausforderungen. Einerseits steigt das Risiko, dass die urbanen Zentren zu regelrechten Hitzeinseln werden. Andererseits müssen sie die Energiewende stemmen. Zudem steigt mit immer längeren Trockenperioden auch die Feinstaubbelastung und die Biodiversität vor allem mit Blick auf Insekten nimmt drastisch ab.

Solarertrag steigt, Umgebungstemperatur sinkt

Um diese Probleme zu lösen, rät die Verbraucherzentrale NRW zur Dachbegrünung in Kombination mit Solaranlagen. Denn die Dachbegrünung sorgt für die Kühlung der Solarmodule. Dies verhindert nicht nur das Aufheizen der Umgebung der Module tagsüber – in der Nacht sorgen die Module mit ihren grossen Glasflächen ohnehin für stärkere Abkühlung der Städte. Es steigt auch der Solarertrag, weil die Module gekühlt werden.

Statik beachten

Allerdings müsse auch die Statik des Daches beachtet werden. Dies gilt sowohl ohne als auch mit Solaranlage. Zwar steht der Photovoltaikgenerator dann frei auf dem Dach und das Substrat des Gründaches dient gleichzeitig als Ballast, so dass die Anlagen gewichtsoptimiert gebaut werden können. Doch man muss für eine Dachbegrünung mit 80 bis 180 Kilogramm Gewicht pro Quadratmeter im nassen Zustand rechnen. Dazu kommen nochmals 25 Kilogramm pro Quadratmeter für die Solaranlage. Wer die Tragfähigkeit seines Daches nicht kennt, sollte daher bei der Planung des Solargründachs einen Statiker zu Rate ziehen, raten die Verbraucherschützer.

Montagesystem hoch genug wählen

Auch sollte der Immobilieneigentümer darauf achten, dass das Montagesystem hoch genug ist, damit unter den Modulen die Pflanzen genügend Licht zum Wachsen bekommen. Zudem verhindert ein grösserer Abstand zwischen Dachfläche und Solarmodule, dass die Pflanzen die Paneele verschatten.

Spezielle Förderungen für solare Gründächer

Die Verbraucherschützer verweisen zudem auf spezielle Förderungen, die es für die Kombination eines Gründaches mit einer Solaranlage gibt. So bezuschussen viele Städten und Kommunen solche Lösungen über das deutsche EEG hinaus. Zudem bietet die KfW-Bank zusätzlich zinsgünstige Kredite für den Bau von solaren Gründächern.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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Am 31. August findet in Bern die  Nationale Windenergietagung statt. Unter anderem wird Prof. Christophe Ballif, Direktor Photovoltaics and thin film electronics laboratory EPFL, anhand einer neuen Studie erklären, welchen Platz die Windenergie im künftigen Energiemix aus der Sicht der Photovoltaik hat.

Im Gegensatz zur Schweiz setzt ganz Europa auf Windenergie: Robin Borgert, Director Sales and After-Sales Northern and Eastern Europe des Anlagenherstellers Enercon, zeigt uns auf, wo sich die Windenergie in den Nachbarregionen der Schweiz am schnellsten entwickelt. Isabelle Chevalley, Präsidentin von Suisse Eole und Alt-Nationalrätin, erlaubt uns einen Überblick über die Chancen der Windenergienutzung in ausgewählten Ländern Afrikas.

Windenergie schafft Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wo und wie genau demonstriert Peter Schwer, Vorstand Suisse Eole + Experte Erneuerbare Energien Basler & Hofmann. Im Winterhalbjahr 21-22 hat der Schweizer Windstrom bewiesen, welches Potenzial in ihm steckt, eine Analyse von Lionel Perret, Geschäftsleiter von Suisse Eole. Die Blitzpräsentationen der Windparkprojekte Sainte-Croix, Grenchenberg, Sur Grati, EolJorat Sud und Charrat zeigen den aktuellen Stand nach den positiven Entscheiden des Bundesgerichts.

Deutschland reserviert 2% der Landesfläche für den Windenergieausbau. Wie das ermöglicht wird, erklärt Ron Schumann, Referent Politik des deutschen Bundesverbands WindEnergie. André Friderici von Friderici SA berichtet, welche Herausforderungen der Föderalismus für den Transport von Windenergieanlagen darstellt. Welchen Platz die Windenergie im künftigen Energiemix aus der Sicht der Photovoltaik hat, erklärt Prof. Christophe Ballif, Direktor Photovoltaics and thin film electronics laboratory EPFL, anhand einer neuen Studie.

Nach einem Video über eine spektakuläre Highline-Aktion zwischen zwei Windenergieanlagen in Peuchapatte im Jura steht ein Apéro riche auf dem Programm.

Mittwoch, 31. 8. 2022, 12:45–17:00 Uhr

Programm als PDF

Anmeldung auf www.ticketino.com

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Genug Platz für den Traktor und Strom, der v. a. am Morgen und am Abend produziert wird © Next2Sun

Vertikale Photovoltaikmodule auf Feldern liefern mehr Strom zu Spitzenzeiten und lassen sich besonders gut mit Landwirtschaft kombinieren.

Photovoltaikmodule sind heute meist geneigt und nach Süden ausgerichtet. So erzeugt man besonders viel Strom, wenn die Sonne am höchsten am Himmel steht. Es geht aber auch anders: Vertikal montierte PV-Module, deren Zellen Licht von beiden Seiten einfangen, haben eine ganze Reihe von Vorteilen.

Strom zur richtigen Zeit

Besonders viel Sinn machen vertikale, bifaziale (beidseitig bestrahlbare) Module in Ost-West-Ausrichtung, wie eine neue Studie der Technik-Hochschule HTWK Leipzig feststellt. Sie produzieren in der Früh und am Abend besonders viel Strom, wenn auch der übliche Verbrauch im Tagesverlauf am höchsten ist. Auf diese Weise könnten sich Solarkraftwerke besser in das Energiesystem einfügen und man bräuchte weniger Speicherkapazität, um Überschüsse zu anderen Tageszeiten zu übertragen. «Man kann dadurch generell mehr Photovoltaikstrom nutzen», meint Studienleiterin Sophia Reker.

Sie hat mit ihren Kolleg*innen in Simulationen festgestellt, dass es sogar am besten wäre, wenn 80 Prozent aller PV-Anlagen Ost-West-orientiert wären. In langen Reihen könnten die Module auf landwirtschaftlichen Flächen aufgestellt werden oder diese alternativ als Zaun eingrenzen. Reihen vertikaler Module beanspruchen nur sehr wenig Platz, reduzieren die Anbaufläche also nur minimal. Dazwischen können Traktoren oder andere Maschinen fahren.

Schatten, Windschutz und Biodiversität

Auf den Pflanzenwuchs wirken sich die Module in mehrfacher Hinsicht positiv aus. Erstens sorgen sie für eine teilweise Beschattung. Angesichts des Klimawandels haben die Pflanzen dadurch weniger Hitzestress. Zweitens bremsen die Module den Wind, wodurch die Bodenerosion abnimmt. Drittens entstehen unterhalb der Module kleine Grünstreifen, in denen nützliche Insekten wohnen. Alternativ kann man Felder mit vertikalen Modulen auch als Weidefläche verwenden. Die Module sind auf Ständern montiert, darunter können Tiere durchschlüpfen.

Mehr Ertrag auf weniger Fläche

Dass vertikale PV-Module und Landwirtschaft gut miteinander harmonieren, bestätigt Thomas Schilhansl, Leiter Photovoltaik bei Wien Energie. „Durch bessere mikroklimatische Bedingungen gibt es Mehrerträge.“ In der Schafflerhofstraße im 22. Bezirk in Wien wird das Thema „Agri-PV“ u.a. mit einer vertikalen Anlage erforscht. Durch Windschutz und Beschattung konnte ein Korn-Mehrertrag von 3 Prozent trotz weniger Anbaufläche verzeichnet werden.

Quelle: futurezone.at

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Das Solardach des Europa-Park Stadions, hier spielt der FC Freiburg. © Badenova

Der Bundesligist SC Freiburg, die Stadt Freiburg und der Versorger Badenova haben ein Solarkraftwerk auf dem Dach des Europa-Park Stadions eingeweiht. Die Solarstromanlage gilt als eine der weltweit grössten Solardächer auf einem Fussballstadion.

Die Solardachanlage auf dem Europa-Park Stadion besitzt eine Leistung von knapp 2,4 Megawatt und wird rund 2,3 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Somit wird die Anlage den derzeit prognostizierten Jahresstrombedarf rechnerisch decken. Nach Abschluss der Bundesligasaison 2021/22 im Mai haben Installateure mit der Montage der über 6‘000 Solarmodule begonnen.

6‘000 Module bedecken die Dachfläche

Derzeit sind noch letzte Restarbeiten zu erledigen und der technische Netzanschluss steht noch aus. In der zweiten Septemberhälfte soll das Solardach wie geplant in Betrieb genommen werden. Mit den mehr als 6‘000 Modulen wurde jener Teil der Dachfläche bestückt, der um drei Prozent nach allen Richtungen geneigt ist und damit den grössten Solarertrag verspricht. Badenova investiert rund 2,3 Millionen Euro und hat sich vertraglich verpflichtet, das Solarkraftwerk auf dem Stadiondach mindestens 20 Jahre lang zu betreiben.

Lieferant für die Module ist die Meyer Burger, die an Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt neben Modulen als einziger Anbieter in Deutschland auch die dafür verwendeten Solarzellen herstellt. Gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE und dem Verband der Elektronik und Informationstechnik (VDE) wird nach Fertigstellung die Installation der Anlage auf Herz und Nieren geprüft, mit dem VDE-Qualitätssiegel zertifiziert, und danach werden die Erträge der Anlage dauerhaft kontrolliert und vermessen.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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Die PV-Anlage auf der Staumauer Valle di Lei mit über 1000 Modulen soll 550 Meter lang werden. ©EWZ

Der Schweizer Energiedienstleister EWZ will eine zweite PV-Grossanlage entlang einer Staumauer eines Wasserkraftwerks in den Alpen bauen. Kunden können sich finanziell beteiligen.

Die EWZ, eine Dienstabteilung des Departements
der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, realisiert eine weitere Fotovoltaik-Grossanlage in den Schweizer Hochalpen. Wie das Unternehmen mitteilte, werde diese zweite hochalpine Grosssolaranlage eine Länge von 550 Meter und eine Leistung von 343.2 kilowatt Spitzenleistung (kWp) aufweisen. Insgesamt soll sie 1.000 Module enthalten. Das Unternehmen rechnet mit einer jährlichen Produktion von rund 380 Megawattstunden (MWh). Das entspreche dem jährlichen Strombedarf von ca. 160 Stadtzürcher Haushalten.

Die Bündner Gemeinde Ferrera habe für die PV-Anlage auf der Staumauer Valle di Lei ferner die Baugenehmigung im November 2021 erteilt. Als Eigentümerin der PV-Anlage übernimmt ewz die Finanzierung des Projekts. Analog der PV-Anlage auf der Staumauer Albigna können sich ewz-Kundinnen und -Kunden bei Lago di Lei – Solar ebenfalls beteiligen. Bereits 73 % der zur Verfügung stehenden Quadratmeter sind verkauft (1309m2 von 1795m2).

Im Juni 2020 baute ewz die erste hochalpine PV-Anlage auf der Albigna-Staumauer. Die Erfahrungen mit Solar Albigna zeigen, dass PV-Anlagen im alpinen Raum hocheffizient sind und im Jahresdurchschnitt 25% mehr Energie produzieren als Anlagen im Mittelland. Zudem wird rund 50 % des Stroms im Winterhalbjahr produziert. So tragen sie positiv zur Versorgungssicherheit im Winter bei. ewz ist daher bestrebt, weitere Standorte für solche Anlagen zu evaluieren und zu erschliessen.

Quelle: www.solarserver.de

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MegaSlate Rüdlingen ©3s-solarplus.ch

In der Schweiz ist der Photovoltaikzubau gegenüber dem Vorjahr um 43% auf den Rekordwert von 683 Megawatt gewachsen, während er in Liechtenstein um knapp 5% abgenommen hat. Hohe Strompreise, die boomende Elektromobilität und das Bedürfnis nach einer krisensicheren Energieversorgung forcieren die Nachfrage in der Schweiz.

Die gesamte installierte Leistung lag zum Jahresende bei 3,65 Gigawatt. Die Jahresproduktion lag demnach bei 2,8 Terawattstunden, was dem Jahresverbrauch von 900.000 Haushalten mit vier Personen entspricht. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2021 bei 4,9 Prozent, mittlerweile ist er bei knapp sechs Prozent. Das ergibt sich aus der aktuellen Statistik Sonnenenergie des Schweizer Bundesamts für Energie BFE.

Der Photovoltaikboom hat viele Gründe

Ein gegenüber dem Vorjahr verstärktes Wachstum liess sich in allen Segmentgrössen und Anwendungsbereichen feststellen. Besonders hoch sind die Zuwächse bei Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten (53 Prozent mehr), auf Einfamilienhäusern (60 Prozent mehr) sowie bei Grossanlagen über einem Megawatt Leistung. Die durchschnittliche neu gebaute Anlage leistete 25,3 Kilowatt. Der Trend zu grösseren Anlagen zeigt sich in allen Marktsegmenten. Hohe Strompreise, die boomende Elektromobilität und das Bedürfnis nach einer krisensicheren Energieversorgung forcieren weiter die Nachfrage.

Auch Batteriespeicher immer beliebter

Die Anzahl neu installierter Batteriespeicher wuchs gegenüber dem Vorjahr um den Faktor 2,5: Rund jede dritte neue Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus wurde nun mit einem Batteriespeicher kombiniert. Wohl oft in der Absicht, sich vor einem Stromausfall zu schützen. Die insgesamt installierte Speicherkapazität lag am Jahresende 2021 bei 157 Megawattstunden. Genug um 15.000 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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©SwissSolar

Swissolar organisiert mit Partnern das vierte Symposium Solares Bauen in Basel. Im Mittelpunkt stehen Möglichkeiten der nachhaltigen Architektur auch mit bauwerkintegrierter Photovoltaik.

Bereits zum vierten Mal veranstalten der Schweizer Branchenverband Swissolar, die Redaktion von TEC21, das Projekt Solarchitecture Schweiz und Energie Schweiz das Symposium Solares Bauen. In diesem Jahr treffen sich Architekten, Vertreter der Immobilien- und Bauwirtschaft sowie Energieberater und Solarplaner in der Markthalle in Basel, um sich über die jüngsten Entwicklungen rund um das solare Bauen und die energetische Aktivierung der Gebäudehülle auszutauschen.

Solaraktive Elemente einsetzen

Die Herausforderungen in der Gebäudewirtschaft sind riesig mit Blick auf die Energiewende und die Klimakrise. Die Schweizer Bauwirtschaft muss die Herausforderung annehmen, nicht nur die Errichtung, sondern auch den Betrieb von Gebäuden zu dekarbonisieren. Die Integration von solaraktiven Elementen in Gebäuden kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, klimaneutral zu bauen. Der Weg dahin führt über engagierte Architektinnen und Architekten, wie auch über informierte Bauherrschaften.

Neubau und Bestand klimaneutral gestalten

Was dies in der Praxis der Gestaltung, Planung und Umsetzung solarer Architektur bedeutet und wie die Ansätze sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden umgesetzt werden, ist eines der zentralen Themen des Symposiums. Natürlich stehen die Möglichkeiten der Gestaltung, Technik und Integration ebenfalls im Mittelpunkt. Dazu bieten die Veranstalter den Teilnehmern die Besichtigung von zwei verschiedenen Projekten der solaren Architektur an. Hier können die Teilnehmer praktisch erfahren, welche Möglichkeiten vor allem auch die bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV) bieten.

Das Symposium Solares Bauen findet am 13. September 2022 in Basel statt. Das Programm, weitere Informationen sowie einen Link zur Anmeldung finden sich auf der Webseite von Swissolar.

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Gebäudeintegrierte Photovoltaik, häufig BIPV (building-integrated photovoltaic) genannt, steht für die Integration von Photovoltaikmodulen in die Gebäudehülle. Solche Module produzieren nicht nur Strom, sondern übernehmen auch die Funktion eines Bauteils. Ein BIPV-Bauelement ist eine Baukomponente, die als Teil der Gebäudehülle (Element der Bedachung und der Fassadenverkleidung), als Beschattungsvorrichtung (Sonnenschutz), als Architekturelement (z. B. Überdachung, Balkonbrüstung) und als jedes sonstige architektonische Element (optische und akustische Abschirmung) verwendet wird.

Energie Schweiz hat einen Ratgeber BIPV herausgegeben: «Integrierte Photovoltaik – Ratgeber für Bauherrschaften».

Ratgeber als PDF, 18 Seiten.

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An der Hilti-Konzernzentrale in Schaan FL entsteht bis Ende 2022 die grösste Fotovoltaikanlage Liechtensteins. Dafür werden die Dächer des Parkhauses und des Innovationszentrums sowie eine Freifläche genutzt.

Ab Ende August werden auf rund 9000 m2 Solarpanels mit einer Gesamtleistung von ca. 1,7 MWp installiert. Damit werden alleine die neuen Anlagen von Hilti ein Drittel des Zubauziels von Liechtenstein für das Jahr 2022 erfüllen.

Ab Ende 2022 werden die Fotovoltaikmodule insgesamt 1800 MWh Solarstrom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht dem jährlichen Energiebedarf von ca. 720 Haushalten.

Mitarbeitende tanken Sonne
Der grüne Strom soll zu 100 Prozent vor Ort verbraucht werden. Insgesamt deckt die mehrteilige Fotovoltaikanlage etwa zehn Prozent des Gesamtstrombedarfs der Konzernzentrale. Der Strom vom eigenen Dach wird auch den Mitarbeitenden an 60 zusätzlichen Ladestationen im Parkhaus zur Verfügung gestellt. Der Solarstrom wird für die Mitarbeitenden kostenlos sein.

Die neuen Ladestationen sind Teil eines «Green Mobility»- Konzepts. Neben der Förderung der Elektromobilität werden die Mitarbeitenden über Anreizsysteme dazu motiviert, umweltfreundlicher zur Arbeit zu kommen, beispielsweise mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften. Ziel der verschiedenen Initiativen zur CO2-Reduktion des Unternehmens ist es, bis 2023 CO2-Neutralität für die Liechtensteiner Konzernzentrale und global zu erreichen.

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Der Landtagsabgeordnete Patrick Risch (Freie Liste) © Daniel Schwendener / Liechtensteiner Vaterland

Am 6. April hat das liechtensteinische Parlament, der Landtag, zwei Motionen der Abgeordneten der Freien Liste an die Regierung überwiesen. Damit wird die Regierung beauftragt, eine Vorlage für eine PV-Pflicht ab 2025 auf allen Dächern von Neubauten einzuführen. Bis 2035 müssen auch auf bestehenden Nicht-Wohnbauten PV-Anlagen installiert werden. Bei bereits bestehenden Wohnbauten soll diese Pflicht im Falle einer Dachsanierung bestehen.

Die Motion für «Photovoltaik auf jedem Dach» sieht vor, dass ab 2025 eine PV-Pflicht auf allen geeigneten Dächern von Wohn-Neubauten besteht. Bei bestehenden Gebäuden kommt die Pflicht zum Zug, wenn eine Dachsanierung ausgeführt wird. In beiden Fällen muss die maximal mögliche Dachfläche ausgenützt werden. Dieser Motion haben 19 der 24 anwesenden Abgeordneten zugestimmt.

Die Motion «Photovoltaik-Pflicht für Nicht-Wohnbauten»  beauftragt die Regierung, eine Gesetzesvorlage für eine PV-Pflicht für Nicht-Wohnbauten auszuarbeiten, namentlich für Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und Dienstleistungsgebäude. Dies betrifft Neubauten ab 2025, jedoch müssen bis 2035 auch bei Bestandsbauten alle geeigneten Flächen mit einer PV-Anlage ausgestattet sein. «Es soll eine maximale Nutzung der bestehenden Flächen angestrebt werden». Dieser Motion haben 14 der anwesenden 23 Abgeordneten zugestimmt.

Regierungschef-Stellvertreterin: «Rückenwind für die Arbeit in meinem Ministerium»

Die Liechtensteiner Energieministerin, Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, bedankte sich für die Motion. «Sie ist Rückenwind für die Arbeit in meinem Ministerium». Dort werde schon seit längerem eine entsprechende Fotovoltaik-Pflicht vorbereitet. «Die Zeit dafür ist gekommen», so Ministerin Sabine Monauni.

Ausführliche Berichte in den Liechtensteiner Tageszeitungen:

Liechtensteiner Vaterland vom 7. April 2022
Liechtensteiner Volksblatt vom 7. April 2022

Die Motionstexte:

Motion für «Photovoltaik auf jedem Dach»
Motion «Photovoltaik-Pflicht für Nicht-Wohnbauten»

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Solarmodule sollen das Klima schützen. Doch die Modulproduktion braucht viel Energie und es gibt toxische Bauteile. Wie ist die Ökobilanz? Lohnt sich das Recyceln?

Die PV-Anlage auf dem Mont Soleil (Schweiz) war 1992 die größte in Europa. Bis heute erzeugen die Siliziummodule Strom für 120 Haushalte ©BKW.

Energie für Herstellung nach 5 bis 25 Monaten amortisiert

Solarmodule erzeugen CO2-freien Strom. Doch für die Herstellung von Modulen, Gestell, Kabeln und Wechselrichter wird Energie gebraucht. Besonders viel Energie verschlingt die Herstellung von Silizium, Glas und Aluminium für das Modul. Wie nachhaltig die Produktion ist, hängt auch vom Strommix ab. So wird etwa bei viel Kohlestrom im Netz wie in China laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamts (UBA) bis zu 40 Prozent mehr CO2 freigesetzt als beim Modulbau im europäischem Strommix.

Abhängig vom Modul und Aufstellungsort haben Module nach 5 bis 25  Monaten selber soviel Energie erzeugt, wie bei der Herstellung gebraucht wurde.

Lange Lebensdauer und Reparierbarkeit

Die ersten Solarmodule mit Netzanschluss wurden in Europa in den 1990er Jahren installiert. Einige Module laufen immer noch. Neue Module werden heute zum Teil mit einer Leistungsgarantie von 30 Jahren verkauft.

Doch die Solarzellen können auch noch sehr viel länger halten. Module, bei denen Glas auch auf der Rückseite eingebaut wird, sind besonders robust und werden heute immer öfter hergestellt. Eine möglichst lange Lebensdauer von Solaranlagen ist ökologisch sinnvoll, senkt die CO2-Emissionen und zugleich die Kosten der Stromproduktion.

Solarmodule sind sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen aus einer Spezialglasscheibe, darunter einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie (EVA), einer nur 0,2 Millimeter dicken Siliziumzelle mit hauchdünnen Metallen und Stromschienen. Hinter der Zelle ist wieder eine Kunststofffolie (EVA) und dann auf der Rückseite eine spezielle Schutzfolie oder Glas. Alles ist fest miteinander verbunden und hat meist einen Aluminiumrahmen mit Dichtung.

Weil Solarmodule sehr robust sind, gibt es selten Defekte. Wenn sie doch auftreten, ist meist eine Reparatur möglich. Wenn das Glas auf der Vorderseite durch einen extremen Hagelschlag bricht, sollte ein Module ausgetauscht werden. Sonst dringt Feuchtigkeit ein und mindert die Leistung der Anlage. Ein einfacher Glasersatz wie bei Fensterglas funktioniert nicht.

Bei jahrelangem Betrieb können die Dichtung und die Folie auf der Rückseite der Module nachgeben und porös werden. Mit einer Klebepaste kann die Folie wieder gegen eindringende Feuchtigkeit abgedichtet werden. Mit der Zeit können auch die Elektrokabel porös werden oder Dioden in der Anschlussdose fallen aus. Sie können ausgetauscht werden.

Sind Solarmodule umweltschädlich?

Bei unbeschädigten Modulen besteht laut dem deutschen Umweltbundesamt UBA keine Gefahr, dass Schadstoffe austreten. Auch bei einer zerstörten Scheibe besteht keine Gefahr. Doch in kleinen Mengen sind umweltschädliche Substanzen in den meisten Modellen verbaut. Bei den weit verbreiteten kristallinen Solarmodulen (Marktanteil ca. 95%) ist beispielsweise bis zu einem Gramm Blei pro Modul im Lötzinn enthalten. Einige Hersteller verzichten ganz auf den Einsatz von toxischem Blei.

In sogenannten Dünnschichtmodulen (Marktanteil ca. 5%) wird zudem das giftige Schwermetall Cadmium in den Zellen eingesetzt, bis zu 1,4 Gramm pro Modul. Hersteller dieser Module haben jedoch ein eigenes Rücknahmesystem und gewinnen Cadmium und Blei zurück, ebenso sowie die ungiftigen Metalle Silber, Kupfer und Tellur.

Wie funktioniert das Recyclen?

Solarmodule enthalten auch wertvolle Rohstoffe, die wiederverwertet werden sollen. In Recyclinganlagen wird in Deutschland zuerst geprüft, ob die angelieferten Module noch funktionieren. Ist das der Fall, so werden alte Module zum Teil repariert und weiterverkauft.

Bislang werden beim Recyclen die Alurahmen, Kabel und Anschlussdosen entfernt, dann die kristallinen Module zerkleinert und mit Hilfe verschiedener Techniken Glas, Metalle und Folien getrennt. Metalle und auch das Blei werden abgeschieden und wiederverwendet. Glassplitter werden bisher meist zu Wärmedämmstoff (Glaswolle) weiterverarbeitet. Und die Kunststofffolien werden in Anlagen mit Filtern zur Energiegewinnung verbrannt.

Noch viel Verbesserungspotenzial beim Recylen

Umwelt- und Rohstoffexperten sehen fürs Recycling jedoch noch viel Verbesserungspotential. So soll hochwertiges Solarglas von Altmodulen künftig für neue Module weiter genutzt werden. Bisher werden daraus meist niederwertige Dämmstoffe hergestellt. Auch das hochreine Silizium aus alten Modulen könnte für neue Solarzellen verwedent werden. Bis jetzt wird es oft lediglich als Zusatz bei der Aluminiumherstellung weitergenutzt.

In einem alten Solarmodul stecken Rohstoffe im Wert von 10 bis 30 Euro. Für die Recyclingwirtschaft ist die weltweit boomende Fotovoltaik auch deshalb ein wichtiger Zukunftsmarkt. Und: in den nächsten Jahrzehnten werden Millionen Module neu installiert.

Das Dresdener Unternehmen FLAXRES plant noch weiter und will an alten Solarparks mobile Entsorgungscontainer aufstellen. Dann könnten ganz automatisch gleich vor Ort ausgediente Module mittels Lichtblitzen sauber in Glas, Silizium, Metalle und Kunststoffe zerlegt werden. Das dauert nur wenige Sekunden und würde aufwendige Transporte für das Recycling minimieren.

Quelle: www.dw.com

 

 

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© Fraunhofer ISE

In Liechtenstein stellt sich die Frage, ob «Agro-PV» zulässig ist oder nicht. Dier Begriff meint die gemeinsame Nutzung von Flächen für Fotovoltaik und Landwirtschaft. Der Zollvertrag mit der Schweiz könnte ein Hindernis dafür sein, sobald eine Landwirtschaftsfläche für nicht-landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird; dies ist aus dem aus dem zuständigen Ministerium von Landwirtschafts- und Umweltministerin Sabine Monauni zu erfahren. In der EU zeigt sich hier eine Klärung: Sonnenstrom lässt sich gut mit den Landwirtschaftsbeihilfen der EU vereinbaren, erläutert Rechtsanwalt Dr. Thomas Binder gestützt auf neue EU-Rechtsprechung.

Gegen Fotovoltaik auf Freiflächen wird argumentiert, dass die Solarnutzung die Landwirtschaft verdrängt und die Pachtpreise für Bauern in die Höhe treibt. Wenn es gelingen könnte, ein Modell zu etablieren, Landwirtschaft und Solarenergie gemeinsam zu verwirklichen, würden viele Vorbehalte in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern wegfallen.

Auch der konkrete Nutzen vor Ort liegt auf der Hand. Der Anlagenbetreiber erspart sich die mühsame Pflege der Grünflächen und der Landwirt kann sich die Besonderheiten der Fläche unter den Solarmodulen – wie zum Beispiel als Sonnen- oder Windschutz – zunutze machen.

Das Problem der EU-Beihilfen

Ein Problem, das der Realisierung des Modells bisher im Wege stand, war die Frage der Förderung der landwirtschaftlichen Nutzung. Je nach Art der Nutzung und abhängig von der Einstufung der Fläche erhalten Landwirt*innen Beihilfen. Die Voraussetzungen solcher Beihilfen werden von der EU geregelt. Es werden nur Flächen begünstigt, die hauptsächlich für die Landwirtschaft genutzt werden. Dies setzt voraus, dass die landwirtschaftliche Tätigkeit ausgeübt werden kann, ohne durch Art, Dauer oder Zeitpunkt der nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeit stark eingeschränkt zu sein.

Benachteiligung nicht akzeptiert

Der nationale Gesetzgeber darf Regelungen zur Ausgestaltung der europäischen Förderung erlassen. Hiervon hat auch Deutschland mit der Verordnung zur Durchführung von Direktzahlungen an Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe (DirektZahlDurchfV) Gebrauch gemacht. Sie hat dabei pauschal gleich alle «Flächen, auf denen sich Anlagen zur Nutzung von solarer Strahlungsenergie befinden» der nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeit zugewiesen und damit von der Beihilfe ausgeschlossen.

Ein Schafhalter aus Bayern wollte die Benachteiligung der Agriphotovoltaik nicht akzeptieren und ging gegen die Ablehnung seines Beihilfeantrags den Weg durch die Instanzen. Er nutzte bereits seit vielen Jahren Grasflächen unterhalb von aufgeständerten Solarmodulen für seine Schafherde. Denn – so führt der Landwirt aus – auf den Flächen wachse Kleegras, das beste Futter, das es für Schafe gebe. Die Photovoltaikanlage schränke ihn nicht in seiner Nutzung ein. Sie kommt vielmehr den Schafen zugute. Sie bietet Schutz vor Regen und Wind und hält auch starken Sonnenschein ab. Für den Landwirt schlicht «die ideale Weide». Aber auch der Inhaber der Photovoltaikanlage profitiert: Den Grossteil der Grünpflege erledigen die Schafe.

Dem Landwirt wurden nun die Direktzahlungen verweigert: Die vom Schafhalter genutzte Fläche sei aufgrund der Solaranlage als nichtlandwirtschaftliche Fläche zu qualifizieren und damit nicht beihilfefähig. Der Landwirt klagte und bekam vom Verwaltungsgericht Regensburg und danach vom Verwaltungsgerichtshof in München recht. Dieser stellte fest, der entsprechende Paragraf dürfe entgegen seinem Wortlaut nur dann Anwendung finden, wenn Photovoltaikanlagen die landwirtschaftliche Tätigkeit stark einschränken würden. Dies sei hier nicht der Fall. Die Solarmodule seien so hoch angebracht, dass sie den Bewuchs nicht beeinträchtigen und Schafe ohne Probleme darunter weiden könnten.

Dass der Zweck der Solargewinnung die landwirtschaftliche Tätigkeit bei Weitem überlagere, sei ohne Bedeutung. Die mit Grünfutterpflanzen bewachsenen Flächen seien folglich landwirtschaftliche Flächen im Sinne des EU-Beihilferechts. Der Landwirt habe demnach Anspruch auf entsprechende Beihilfen.

Diese Rechtsprechung kann die Agro-PV voranbringen. Voraussetzung ist allerdings ein Nutzungskonzept, bei dem die landwirtschaftliche Nutzung von den Solaranlagen nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Es ist kein Grund ersichtlich, warum in Zukunft Landwirtschaft und Photovoltaik nicht Kooperationen eingehen sollten, die für beide Seiten fruchtbringend sind. Hoffentlich bald auch nicht in Liechtenstein.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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Was Barcelona vor über 20 Jahren einführte, wird immer mehr zur Normalität und ist auch in fast allen Kantonen angekommen: Bei der Erstellung eines Neubaus muss ein Teil der verbrauchten Energie am Gebäude produziert werden.

In Barcelona trat im Jahr 2000 die erste Solarpflicht in Europa in Kraft. Im Neubau und bei umfassenden Sanierungen muss seither ein Grossteil des Warmwasserbedarfs mit Solarthermie abgedeckt werden. Seit 2011 gibt es zudem eine Photovoltaikpflicht für Nichtwohngebäude.

In Deutschland haben die Bundesländer Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein die PV-Pflicht bereits ab Januar 2022 eingeführt, Rheinland-Pfalz folgt im Januar 2023. Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Thüringen befinden sich in der Planung für die Einführung einer PV-Pflicht.

Unterschiedliche Umsetzung in den Bundesländern

Die PV-Pflicht wird in allen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Fortschrittlich ist beispielsweise Baden-Württemberg, das etappenweise vorgeht. Seit dem 1. Januar 2022 müssen alle neuen Nicht-Wohngebäude wie Firmendächer oder Hallen eine Photovoltaik-Anlage bekommen. Die Solarpflicht gilt auch für Parkplätze ab einer Größe von 35 Stellplätzen. Ab 1. Mai 2022 kommen Privathäuser hinzu. Die letzte Stufe der Photovoltaik-Pflicht startet im Januar 2023. Dann gilt sie auch bei umfassenden Dachsanierungen von Bestandsgebäuden.

In der Schweiz in fast allen Kantonen Realität

In der Schweiz ist dies in fast allen Kantonen der Fall oder zumindest in Planung. Die «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) sehen ebenfalls vor, dass bei Neubauten ein bescheidener Teil des Strombedarfs am Gebäude produziert wird. Derzeit haben dies bereits 16 Kantone umgesetzt, darunter unsere Nachbarn St. Gallen und Graubünden. Fünf Kantone haben die Pflicht zur Eigenstromerzeugung bei Neubauten vorgesehen, aber noch nicht umgesetzt. Zwei Westschweizer Kantone haben einen Alternativen Weg gewählt und nur drei Kantone haben diesbezüglich noch nichts geplant.

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Die Deutsche Umwelthilfe, Solarunternehmen und Entsorger haben ein Weissbuch veröffentlicht. Sie fordern, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Sammlung, Wiederverwendung und dem hochwertigen Recycling von Photovoltaik-Modulen übernehmen soll.

Dazu brauche es verbesserte Strukturen und Vorgaben zu Öko-Design, Sammlung, Funktionsprüfung und Recycling. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt den Fokus auf den Umgang mit alten Photovoltaik-Modulen zu legen. Den Erfolgen beim Ausbau der Solarenergie in Deutschland sollten Fortschritte bei der Wiederverwendung und Spitzentechnologie beim Recycling folgen. 2030 werde eine Menge von bis zu einer Million Tonnen Altmodule prognostiziert. Deshalb sei es wichtig, die Sammel- und Entsorgungsstrukturen bereits heute für die Zukunft fit zu machen. Direktimporte von Modulen ohne eine offizielle Anmeldung zur Entsorgung führten zur illegalen Umgehung von Entsorgungskosten und benachteiligten rechtschaffende Akteure.

Privatpersonen und gewerblichen Anwendern sollten nutzerfreundliche und flächendeckende Rückgabemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Festlegung einheitlicher Mindeststandards zur Erfassung von Altmodulen (Massnahmen zum Schutz der Module, Vorgaben zu Sammelbehältern oder festgelegte Rückgabemengen pro Kopf und Tag von mindestens 30 Stück) können vor allem bei den kommunalen Wertstoffhöfen zu einer Erhöhung der Sammelmengen und zu einer besseren Ausschöpfung des Wiederverwendungspotentials führen.

Quelle: www.solarserver.de

Weissbuch als PDF.

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Foto: Eternit Schweiz AG / www.meraner-hauser.com

In der Schweiz sind 2020 nach Einsachätzung von Swissolar so viele Solarstromanlagen zugebaut worden wie noch nie. Um die nationalen Energieziele zu erreichen, ist aber das vierfache Volumen nötig.

Für die Photovoltaik war 2020 in der Schweiz ein Rekordjahr. Davon geht Swissolar aus, der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Aufgrund von bereits verfügbaren Zahlen rechnet der Verband mit Neuinstallationen von 430 bis 460 Megawatt (MW). Dies entspricht einem Wachstum von 30 bis 39 Prozent gegenüber 2019. Die Anmeldezahlen bei der Zertifizierungs- und Förderstelle Pronovo lassen darauf schliessen, dass das Wachstum nicht nur bei kleinen Anlagen, sondern auch bei solchen über 100 kW Leistung stattfand. Die offizielle Statistik für den Solarenergie-Zubau im Jahr 2020 wird im Juli 2021 vorliegen.

Für das starke Marktwachstum ist insbesondere die Verkürzung der Wartefrist bei der Einmalvergütung auf wenige Monate verantwortlich. Die 2019 stärker ins Zentrum gerückte Klimakrise hat zudem vermutlich bei einigen Bauvorhaben eine Solar-Integration vorangetrieben. Auch Corona hatte wohl einen Einfluss auf den Solarzubau. Der Wunsch nach Autarkie nahm zu, viele fanden Zeit, um lange gehegte Ideen zu realisieren und finanziell stand mangels anderer Ausgabemöglichkeiten mehr Kapital zur Verfügung. Ob diese Effekte im laufenden Jahr weiterhin wirksam sind, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Schweiz braucht vierfaches Volumen

Der Rekordzubau dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zubau noch einer massiven Steigerung bedürfe. Pro Kopf entspricht der Zubau 2020 lediglich einer neu installierten Fläche von 0.25-0.27 Quadratmetern. «Um den wegfallenden Atomstrom zu ersetzen und den zusätzlichen Strombedarf für die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizungen zu decken, muss der jährliche Zubau in den nächsten Jahren auf etwa 1500 MW gesteigert werden – also auf das nahezu Vierfache des letzten Jahres» sagt Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger. Dies sehen auch die kürzlich veröffentlichten Energieperspektiven 2050+ des Bundesamtes für Energie vor.

Zur Erreichung dieses Ziels braucht es aus Sicht der Schweizer Solarbranche folgende politische Massnahmen:
a) Stärkere Förderung von Anlagen ohne Eigenverbrauch: Zahllose Dächer von Ställen, Lagerhäusern und ähnlichen Gebäuden werden heute nicht mit Solaranlagen ausgestattet, da der Strom nicht an Ort und Stelle verbraucht werden kann. Ähnliches gilt für Parkplatzüberdachungen, Lärmschutzwände und weitere Infrastrukturen.
b) Rasche Umsetzung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) in allen Kantonen und damit verbunden die Pflicht zur Eigenstromerzeugung bei Neubauten. In einem weiteren Schritt ist eine Verpflichtung zur Nutzung bestehender Dach- und Fassadenflächen zu prüfen.
c) Abbau von Hürden bei der Erstellung von Freiflächenanlagen: Eine kürzlich veröffentlichte Studie der ZHAW zeigt auf, dass Solaranlagen ausserhalb von Gebäuden nur mit Schwierigkeiten eine Baubewilligung erhalten. Davon betroffen sind sinnvolle Nutzungen wie Parkplatzüberdachungen, Systeme zum Schutz empfindlicher landwirtschaftlicher Kulturen anstelle von Folientunnels (Agro-Photovoltaik) oder alpine Anlagen im Umfeld von Skigebieten.

Quelle: www.solarserver.de

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Der Versorger der österreichischen Hauptstadt hat über fast fünf Jahre hinweg die Entwicklung des Reichtums an Pflanzen und Tieren in einem Solarpark untersucht. Die ersten Ergebnisse liegen jetzt vor.

Wien Energie hat in Guntramsdorf, einer kleinen Marktgemeinde vor den Toren der österreichischen Hauptstadt, einen Solarpark errichtet. Hier wird auch die Entwicklung der Biodiversität untersucht, die durch die Nutzung der Fläche für die Photovoltaik entstehen kann. Denn der Wiener Versorger hat die Anlage auf einer ehemaligen Ackerfläche gebaut, die vorher intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde. Nach der Inbetriebnahme der Anlage beschränkt sich die Verwendung der Bodenfläche auf eine extensive Nutzung als Grünland.

Pflanzen finden perfekten Standort

Nach fünf Jahren Untersuchung hat Wien Energie nun die ersten Ergebnisse veröffentlicht. Diese zeigen eine eindeutige Entwicklung. So konnte sich unter den Modulen und zwischen den Modulreihen eine üppige Vielfalt von verschiedenen Pflanzen ansiedeln. Der Vorteil: Durch die Photovoltaik können schattenliebende Pflanzen unter den Modulen gut gedeihen, während die Pflanzen, die sonnige Standorte bevorzugen, in den Randbereichen zwischen Solaranlage und Umzäunung gute Standorte finden.

Insektenpopulation wächst

Doch nicht nur die Flora entwickelt sich im Vergleich zu einer intensiv genutzten Landwirtschaftsfläche bestens. Auch die Fauna zieht ihre Vorteile aus der extensiven Grünlandnutzung. So haben die Forscher des F&P Netzwerks Umwelt, die im Auftrag von Wien Energie die Untersuchung durchgeführt haben, die Lebensräume der einzelnen Tierarten kartiert. Dabei kam heraus, dass vor allem die Heuschrecken von der Ruhe auf der Fläche profitieren. Aber auch andere Insekten konnten sich bestens vermehren.

Die Vögel profitieren

Das führt wiederum dazu, dass sich immer mehr Vogelarten angesiedelt haben. Das gilt nicht nur für die Vögel, die die Insekten als Nahrung brauchen, sondern für die gesamte Nahrungskette. So haben die Forscher eine vermehrte Population von Raubvögeln entdeckt, die wiederum davon profitieren, dass auf der Fläche auch Kleinsäuger einen Lebensraum gefunden haben. Dabei kommt ihnen der Zaun um die Anlage zugute. Denn die Vögel können diesen als Ansitz für die Jagd nutzen. Dazu kommt noch, dass sich stark gefährdete Bodenbrüter wie Rebhühner und Feldlerchen vermehrt angesiedelt haben.

Quelle: www.photovoltaik.eu

Zusammenfassung der Studie als PDF.

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Die Landwirtschaft in Deutschland steht vor der Herausforderung, dass Ackerflächen zunehmend rar werden. Ein Grund ist die stärkere Bebauung durch neue Siedlungen und Straßen. Aber auch die Energiewende benötigt weitere Flächen zur Erzeugung von Solarstrom. Eine Folge des Flächenverbrauchs sind steigende Pachtpreise für Ackerland. Künftig könnte die Agro-Photovoltaik, kurz Agro-PV, die Flächenkonkurrenz durch eine doppelte Nutzung der Flächen entschärfen. Die Technologie der Agro-PV erzeugt erneuerbaren Strom, ohne dass dabei fruchtbarer Ackerboden als Ressource für die Nahrungsmittelproduktion verloren geht.

Mit dieser doppelten Nutzung landwirtschaftlicher Böden bietet Agro-PV die Möglichkeit, große Photovoltaik-Flächen im Freiland umzusetzen und gleichzeitig Ackerboden für die Nahrungsmittelproduktion zu erhalten.

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme hat nun einen Leitfaden herausgegeben, der umfassend über die Agri-Photovoltaik und die bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen informiert. Die Ausführungen zur Rechtslage beziehen sich auf Deutschland, die übrigen Informationen sind auch in anderen Ländern nützlich.

Zum Leitfaden.

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Zwei neue Mehrfamilienhäuser in Männedorf am Zürichsee haben die Jury des Watt d‘Or überzeugt. Mit dem Preis prämiert das Bundesamt für Energie herausragende Projekte, die die Architektur der Zukunft repräsentieren.

Die neuen Mehrfamilienhäuser sind komplett in Solarmodule eingehüllt. Den grössten Teil der opaken Fassadenbereiche sind mit Modulen eingekleidet, die ihrerseits mit rotbraun eingefärbten Solargläsern versehen sind.

Weisse Module sorgen für Auflockerung

Um der Fassade die optische Schwere zu nehmen, hat der Architekt René Schmidt, der auch schon ein autarkes, solar versorgtes Mehrfamilienhaus in Brütten konzipiert hat, mit weissen Solarmodulen ausgeführt. Diese Auflockerung ist aufgrund einer speziellen Technologie möglich, die von den Ingenieuren des CSEM in Neuchâtel entworfen und von Solaxess zur Marktreife weiterentwickelt wurde. Das Unternehmen mit Sitz in Marin-Epagnier stellt die nanotechnologische Folie aus verschiedenen Komponenten her. Ein Polymerharz sorgt dabei für die Stabilität der Folie.

Kosten gesenkt

Diese wird zwischen Solarzellen und Frontglas gelegt und so mit in das Modul einlaminiert. Die Folie sorgt dafür, dass ausschliesslich der Teil des sichtbaren Lichts von der Oberfläche des Moduls reflektiert wird, der für die Farbgebung entscheidend ist. Der Rest des auftreffenden Lichtspektrums kann von den darunter liegenden Solarzellen für die Stromproduktion genutzt werden. Dadurch werden einerseits weisse Module möglich, die Strom erzeugen und andererseits die Verluste durch die Farbgebung verringert. Inzwischen hat Solaxess auch weitere Farben im Portfolio. Dadurch kann Solaxess die Produktion der Folien skalieren, was zusammen mit der Weiterentwicklung im vergangenen Jahr dafür sorgt, dass die Preise der Folie um zwei Drittel gesunken sind.

Solartechnologie verschwindet aus der Wahrnehmung

Die Folie kann mit sämtlichen Solartechnologien kombiniert werden. René Schmid hat sich für monokristalline Solarzellen entschieden. Diese bleiben aber aufgrund der Folie für den Betrachter komplett unsichtbar. Auch die Farbgebung der restlichen rotbraunen Module lässt die Solarzellen unter dem Frontglas verschwinden.

www.photovoltaik.eu

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Foto: ZSW / www.hochbau-fotografie.de

Eine Photovoltaik-Fassade kann Büros in substanzieller Grössenordnung zuverlässig Strom liefern. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Am Beispiel der Photovoltaikfassade des ZSW-Institutsgebäudes in Stuttgart ermittelten die Forschenden, wie hoch der Anteil von selbst erzeugtem Solarstrom am gesamten Stromverbrauch sein kann. Diese Daten übertrugen sie auf ein Modellgebäude. Das Ergebnis: Der Strom aus den Solarmodulen von Dach und Fassade kann bei einem Standard-Bürogebäude fast 40 Prozent des Gesamtbedarfs decken – und das sogar ohne den Einsatz von Solarstromspeichern. Die Kombination aus Dach- und Fassadenphotovoltaik lohnt sich sowohl im Tagesverlauf als auch saisonal.

Neben einer PV-Dachanlage auch Solarmodule in die Gebäudehülle zu integrieren lohnt sich, denn mit zunehmender Gebäudehöhe steigt die Fläche der Fassade stetig an, während die Dachfläche konstant bleibt. Über die Stromerzeugung hinaus ermöglichen Photovoltaikfassaden den Schutz vor Wind und Wetter. Ausserdem bieten sie Verschattung, reduzieren Wärmeverluste und ersetzen konventionelle Bauteile. Eine schallisolierende Wirkung haben sie auch. Eine gute Wirtschaftlichkeit ist immer dann gegeben, wenn bereits bei der Planung von neuen Gebäuden eine Solarfassade berücksichtigt wird.

Bei der Nutzung von Dünnschichtmodulen mit einem Halbleiter aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen (CIGS) kommen ästhetische Vorteile hinzu. Die Module bieten die gleichen Gestaltungsmöglichkeiten wie Glasfassaden. Das ermöglicht homogene Glasflächen in dezenten Farben. Variable Modulgrössen, Sonderformen und flexible Bauteile stehen ebenfalls zur Verfügung.

Fassaden-PV ermöglicht Eigenversorgung von 29 Prozent

Welchen Anteil am Strombedarf eines Bürogebäudes Photovoltaikmodule an der Fassade und auf dem Dach decken können, haben die Forschenden am ZSW anhand eines Modells mit realen Erzeugungs- und Verbrauchsdaten ausgerechnet. Sie gingen davon aus, dass bei einem typischen fünfstöckigen Verwaltungsbau ein Viertel der Gesamtfassade und 30 Prozent der Dachfläche mit Photovoltaik belegt werden. Bei diesem Modell liefern allein die Fassaden über den Zeitraum von einem Jahr 29 Prozent des verbrauchten Stroms. Die Kombination von Photovoltaik an der Fassade und auf dem Dach steigerte den Eigenversorgungsanteil sogar auf 39 Prozent. 58 Prozent des Solarstroms konnten dafür eingesetzt und so lokal verbraucht werden. Der Rest verbesserte den Ökostromanteil im Netz.

Solaranteil von 39 Prozent ohne Batterie möglich

Der hohe solare Anteil am Stromverbrauch ist ohne Batteriespeicher möglich. Das liegt daran, dass Bürogebäude vor allem tagsüber Strom benötigen, der erzeugte Solarstrom daher den ganzen Tag über zu einem guten Teil sofort verbraucht werden kann. Eine Speicherung des Stroms für einen späteren Verbrauchszeitpunkt ist daher nicht unbedingt nötig. Dies wirkt sich positiv auf die Kosten des gesamten Photovoltaiksystems aus.

Hinzu kommt: Solarfassaden erzeugen bei geeigneter Ausrichtung wie im untersuchten Beispiel vor allem in den Morgen- und Abendstunden Strom, die Dachanlagen dagegen vor allem in den Mittagsstunden. So gibt es ein dauerhaft hohes Solarstromangebot in der stromverbrauchsintensiven Zeit zwischen 8 und 18 Uhr. Auch über die Jahreszeiten hinweg passen Dach- und Fassadensolaranlagen gut zueinander und machen so die Stromversorgung von Bürogebäuden grüner: Während für die Dachanlage erwartungsgemäss die grössten Leistungswerte in den Sommermonaten auftreten, ergänzt die Photovoltaikfassade durch ihre höchste Leistungsabgabe während der Wintermonate das jährliche Erzeugungsprofil auf ideale Weise. Fassadenanlagen nutzen die tief stehende Sonne im Winter aufgrund ihrer vertikalen Ausrichtung besser als Dachanlagen.

Quelle: www.solarserver.de

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