Über uns

Die Solargenossenschaft Liechtenstein setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1992 für die Energiewende im Land ein.

Portrait

In den 30 Jahren ihres Bestehens hat sich die Genossenschaft stark weiterentwickelt und ist heute ein wichtiger Akteur in Bezug auf die Förderung von erneuerbaren Energien. Sie beobachtet die Trends genau und ist offen für sämtliche Energiequellen, die den Wandel ermöglichen. Da das Potenzial der Stromproduktion mit Wasserkraft faktisch aber ausgeschöpft ist und die Mühlen für Windenergie sehr langsam mahlen, ist die Energiewende in Liechtenstein hauptsächlich solar. Für die Solargenossenschaft ist klar: Die Sonne ist der Schlüssel. Für das Problem drohender Versorgungsengpässe im Winter arbeitet die Forschung zurzeit an Speicherlösungen. Allerdings kann auch die Fotovoltaik mit Anlagen in hohen, nebelfreien Lagen und an Fassaden im Winter einen wichtigen Beitrag an die Stromversorgung leisten. 

Die heutige Tätigkeit der Solargenossenschaft lässt sich in drei Säulen aufteilen: Anlagenbau, politische Lobbyarbeit und Beratungen. Der Bau von eigenen Anlagen war vor allem in den Anfangsjahren wichtig: Damals musste die Genossenschaft beweisen, dass Solarenergie kein Hirngespinst ist, sondern wirklich funktioniert. Obwohl Fotovoltaik vor rund 30 Jahren noch ungleich teurer war als heute, realisierte die Solargenossenschaft mit finanzieller Unterstützung des Landes, von Gemeinden und von Stiftungen verschiedene eigene Anlagen. 

Mittlerweile ist die Technologie bei der breiten Bevölkerung angekommen. Der Bau von weiteren eigenen Anlagen ist für die Genossenschaft deshalb heute weniger zentral, aber immer noch aktuell. Gleichzeitig gewann die politische Lobbyarbeit immer mehr an Bedeutung. Schon 1996 erreichte man mit der staatlichen Förderung von Fotovoltaikanlagen ein erstes Etappenziel.

Die neueste Anlage der Solargenossenschaft auf dem Primarschulhaus Äule in Vaduz
Medienkonferenz der Solargenossenschaft Liechtenstein

Im Anschluss setzte sich die Solargenossenschaft dafür ein, dass die Liegenschaftsbesitzer für den Strom, den sie ins Netz einspeisen, kostendeckende Vergütungen erhalten. Dies wurde im Energieeffizienzgesetz umgesetzt, das 2008 in Kraft getreten ist. 

Die Solargenossenschaft berät zudem Private und Institutionen bei Fragen rund um Fotovoltaik und erneuerbare Energien. Sie geht aktiv auf die Eigentümerschaft grosser Gebäude zu und legt ihnen die Realisierung einer Anlage ans Herz. Ebenso wird sie diesbezüglich häufig von Privatpersonen um Rat gebeten. 

Die Solargenossenschaft ist in Liechtenstein zu einer festen Instanz geworden, die man bei grösseren und kleineren Herausforderungen beiziehen kann und die auf der Suche nach konstruktiven Lösungen beratend zur Seite steht. Kurz: Die Solargenossenschaft ist überall da präsent, wo es um Energiethemen geht, und ist in Liechtenstein bestens vernetzt. 

Auch wenn im Land wegen der vielen Industriebetriebe und eines hohen Lebensstandards ein riesiger Energieverbrauch stattfindet: Gemessen an der installierten Leistung in Bezug auf die Bevölkerungszahl ist Liechtenstein heute Solarweltmeister. Nicht zuletzt dank der unermüdlichen Arbeit der Solargenossenschaft. Sie engagiert sich mit all ihren Aktivitäten auch in Zukunft für die Beschleunigung beim Bau neuer Anlagen in Liechtenstein, damit die Energiewende rechtzeitig stattfindet.

Erfolge

SGL-Anlage 1994 in Triesen: Eine der ersten PV-Anlagen in Liechtenstein. Funktioniert heute noch …

Es ist der SGL im zweiten Jahr nach ihrer Gründung gelungen, ihre erste PVA zu bauen und zu finanzieren. Das war eine der ersten Anlagen in Liechtenstein überhaupt: in der Liechtensteiner Energiestatistik tauchten erstmals im Jahr 1993 8‘200 kWh aus Fotovoltaik auf. Das ist etwas weniger als die SGL seit 1994 mit ihrer Anlage auf der Primarschule Triesen jährlich beisteuert.

Land, Gemeinden und Stiftungen haben nicht nur zur Finanzierung der SGL-Anlagen beigetragen, die Politik hat auch die Forderung nach finanzieller Förderung von PV-Anlagen aufgenommen. Im Energiegesetz 1996 wurden erstmals Förderbeiträge für die Erstellung von PV-Anlagen verankert, wenn auch in Anbetracht der damaligen Preise nur sehr bescheidene. Erst 2008 folgten dann die Einspeisevergütungen.

Die SGL hat im Laufe ihrer Geschichte nicht nur selber Anlagen gebaut, sie trägt auch mit der Beratung von Interessierten dazu bei, dass Private PV-Anlagen erstellen.

Die SGL geht aber auch von sich aus auf Grundeigentümer*innen mit grossen Dachflächen zu, um ihnen die Vorteile einer PV-Anlage zu erklären. Dies hat in den vergangenen Jahren zur Erstellung einiger teils auch sehr grosser Anlagen geführt.

Die politische Beratung und Lobbyarbeit hat verschiedentlich zur Verbesserung der Gesetze und Strategien des Landes beigetragen. So hat der Landtag die SGL-Forderung aufgenommen, die fixe Einspeisevergütung für Sonnenstrom nicht aufzugeben, bevor eine gute Nachfolgeregelung gefunden wurde. Weiter hat er die Regierung verpflichtet, jährlich über die Umsetzung der Energiestrategie zu berichten statt wie bis anhin alle vier Jahre. So kann Gegensteuer gegeben werden, wenn die Ziele nicht erreicht werden.

2022 hat der Landtag zwei Motionen an die Regierung überwiesen, die eine Pflicht für flächendeckende Belegung von Dächern mit PV-Anlagen verlangt. Unter gewissen Bedingungen soll die Pflicht auch für Bestandbauten gelten. Die Regierung hat bereits eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet, dieses sieht aber nur eine Mini-PV-Pflicht vor. Gleichzeitig möchte die Regierung bei Neubauten den Einbau von Erdöl- und Erdgasheizungen verbieten. Die Solargenossenschaft fordert seit Jahren eine PV-Pflicht und das Verbot von Erdgas- und Ölheizungen. Die Solargenossenschaft hat dazu Stellungnahmen ausgearbeitet und wird den politischen Prozess weiter begleiten und kommentieren.

Weitere Informationen zur Solargenossenschaft

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